Klage eingereicht Münchner Hochhausgegner wollen Bürgerbegehren erzwingen

Der Verein "Hochhausstop" hat Klage beim Verwaltungsgericht eingereicht. Hintergrund ist ein Streit um zwei geplante 155-Meter-Türme westlich des Stadtzentrums.
Gegner eines umstrittenen Hochhausprojekts in München wollen auf juristischem Weg ein Bürgerbegehren durchsetzen. Eine entsprechende Klage sei beim Verwaltungsgericht München eingereicht worden, teilten die beiden Vorsitzenden des Vereins "Hochhausstop" mit.
Hintergrund ist ein Beschluss des Münchner Stadtrats, der das Bürgerbegehren gegen das geplante Doppelhochhaus mit zwei jeweils 155 Meter hohen Türmen im Frühjahr für unzulässig erklärt hatte. Nach Einschätzung der städtischen Rechtsabteilung greift das Bürgerbegehren unzulässig in die kommunale Planungshoheit ein.
Bereits 2004 war ein Bürgerentscheid gegen Hochhäuser über 100 Meter erfolgreich. Die Initiative stützt sich nun unter anderem auf dieses Votum. Zuständig für die Klage ist das Münchner Verwaltungsgericht.
1.180 Wohnungen im Hochhaus-Areal geplant
Das geplante Hochhaus-Ensemble soll auf dem Gelände eines früheren Postbetriebs rund drei Kilometer westlich des Marienplatzes entstehen. Es ist Teil eines neuen Wohn- und Geschäftsareals mit insgesamt rund 1.180 Wohnungen.
Die Hochhausgegner kritisieren, das Projekt passe nicht ins Stadtbild und sei kein geeignetes Mittel gegen die Wohnungsnot. Höchstes Bauwerk der Stadt ist bislang der knapp 300 Meter hohe Olympiaturm, gefolgt von einem 146 Meter hohen Bürogebäude.
Vorsitzender des Vereins "Hochhausstop" ist der CSU-Landtagsabgeordnete Robert Brannekämper. Er engagiert sich auch gegen andere großflächige Wohnungsbauprojekte in München.
- Mit Material der Deutschen Presse-Agentur