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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Stadt verzeichnet erste Erfolge Wie München gegen Wohnungsleerstände kämpft
München treibt unter Hochdruck Maßnahmen voran, um im überhitzten Mietmarkt Wohnungsleerstände zu reduzieren. t-online hat die Zahlen und Statistiken dazu vorliegen.
München wächst und wächst und wächst. Auf ihrer Website listete die bayerische Landeshauptstadt zum 29. Februar 2024 insgesamt 1.589.706 Bürgerinnen und Bürger mit Hauptwohnsitz in der Isarmetropole. Die Beliebtheit Münchens als Wohnort und als Lebensmittelpunkt ist anhand dieser Zahl förmlich greifbar.
Mietmarkt in München: Stadt kauft Tausende Wohnungen
Aber: Weder Baugewerbe noch Mietmarkt kommen bei der hohen Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum hinterher. Die Stadt sucht deshalb händeringend nach allerlei Möglichkeiten, um diesem Mietmarkt wieder mehr Wohnungen zuzuführen und damit etwas Druck vom Kessel zu nehmen, bildlich gesprochen.
Eine Maßnahme: Laut Stadtkämmerei sind für den Bau neuer Wohnungen zwischen 2022 und 2026 rund 1,75 Milliarden Euro aus städtischen Mitteln eingeplant worden. Zum Beispiel für Europas größtes neues Wohnungsbaugebiet in Freiham, wo in den kommenden Jahren bis zu 11.500 neue Wohnungen entstehen. Eine andere Maßnahme: München kauft seit Monaten für teils sehr viel Geld Wohnungen auf dem freien Markt.
Auch solche, die früher etwa im Besitz des Freistaates Bayern waren. Fortschritte lassen sich anhand von Statistiken nachvollziehen. Waren zum 31. Dezember 2022 noch rund 69.000 Wohnungen im Besitz der Stadt und ihrer Genossenschaften, waren es genau ein Jahr später bereits 73.000. Als vorläufige Zielgröße werden dem Vernehmen nach 100.000 Wohnungen in städtischer Hand genannt. Eine dritte Maßnahme ist derweil: Wohnungsleerstände sollen zwischen Schwabing, Pasing und Giesing auf ein Minimum gesenkt werden.
Erfolge beim Kampf gegen Wohnungsleerstände in München
Und: Auch hierbei gibt es Erfolge vorzuweisen. "Wir bekämpfen Leerstände von Wohnraum mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln, die uns die Zweckentfremdungssatzung ermöglicht", erklärt Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) auf Nachfrage von t-online. Wie zudem ein Sprecher des Referats für Stadtplanung und Bauordnung auf Anfrage mitteilte, konnte "die Leerstandsquote insbesondere aufgrund des intensiven Monitorings von Leerständen durch die städtischen Wohnungsbaugesellschaften, aber auch infolge von Zwischennutzungen verringert werden".
Nach ersten Presseberichten über leer stehende Immobilien sei eine regelrechte "Offensive gegen Leerstand ins Leben gerufen" worden, hieß es vom zuständigen Referat: "Die Bemühungen der zu diesem Zweck gegründeten Taskforce führten sehr schnell zu Erfolgen im Hinblick auf Zwischennutzungen leer stehender Wohnungen. Die städtische Wohnungsgesellschaft 'Münchner Wohnen' legt zudem größten Wert darauf, durch die zeitliche Planung von Bauabschnitten Leerstand so weit wie möglich zu vermeiden." Es wirkt.
Leerstand von Wohnungen: Stadt München misst Anzahl genau
Konkret: Laut Referat standen zum Stichtag Silvester 2023 genau 301 städtische Wohnungen leer, was umgerechnet 0,41 Prozent des damaligen Bestandes ausmachte. "Die Leerstände entstehen in erster Linie aufgrund von Neubau sowie großen Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen in älteren Bestandssiedlungen", erklärte der Referatssprecher: "Zwar ist für solche Maßnahmen temporärer Leerstand unumgänglich. In der Regel wird durch solche Maßnahmen aber zusätzlicher, preisgünstiger und energetisch verbesserter Wohnraum geschaffen."
Und auch der private Wohnungsmarkt macht (etwas) Hoffnung. Denn: Laut Statistischem Amt gab es in München zum 31. Dezember 2022 genau 828.119 Wohnungen. Gemäß CBRE-empirica-Leerstandsindex betrug die Leerstandsquote damals insgesamt 0,1 Prozent. Die Rede war also von 828 Wohnungen. Wie das Referat für Stadtplanung und Bauordnung bekräftigte, war das zu diesem Zeitpunkt der "niedrigste Wert im deutschlandweiten Vergleich". Aktuellere Erhebungen wurden noch nicht kommuniziert.
Wohnungsmarkt in München: Zweitwohnungssteuer als Hebel
Noch ein Hebel ist die Zweitwohnungssteuer. Die Stadt München hatte diese Steuer zum 1. Januar 2022 deutlich erhöht, von zuvor neun auf seither 18 Prozent der Jahresnettokaltmiete als Bemessungsgrundlage. "Mit der Anhebung von neun auf 18 Prozent ist auch das Ziel verbunden, wenig genutzte Wohnungen dem angespannten Mietmarkt wieder zuzuführen", erklärt OB Reiter t-online. Ein Fallbeispiel: Beträgt die Jahresnettokaltmiete für eine Zweitwohnung 12.000 Euro, werden zusätzlich 2.160 Euro Steuern fällig. Zum Vergleich: Das ebenfalls beliebte österreichische Wien erhebt einmalig 500 Euro – unabhängig von der Wohnungsgröße.
- schriftliche Anfrage an das Referat für Stadtplanung und Bauordnung
- schriftliche Anfrage an Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD)
- muenchen.de: Erfolgreiche Offensive gegen Wohnungsleerstand
- stadt.muenchen.de: Zweitwohnungssteuer in München
- stadt.muenchen.de: Statistische Daten zur Münchner Bevölkerung