Suche nach Betroffenen Finanzielle Anerkennung für Missbrauchsopfer aus Münchner Heimen

Die Opfer von Missbrauch in Kinderheimen der Stadt München sollen hohe Anerkennungsleistungen erhalten. Die Suche nach Betroffenen geht weiter.
Mithilfe einer Öffentlichkeitskampagne will die Kommission zur Aufarbeitung von Missbrauch in Kinderheimen der Stadt München weitere Opfer erreichen. "Bisher haben sich 70 Betroffene bei uns gemeldet", sagte der Vorsitzende Ignaz Raab am Donnerstag. Allerdings gehe man von einer Opferzahl im "mittleren dreistelligen" Bereich aus.
Die Betroffenen hätten sexuelle, körperliche, psychische und behördliche Gewalt erfahren, erklärte Raab. Dieses Leid müsse zumindest finanzielle Anerkennung erfahren – auch wenn es teils viele Jahrzehnte zurückliege.
Opfer leiden bis heute unter den Folgen
Bislang seien bereits zwischen 10.000 und 40.000 Euro Soforthilfen an gut 60 Opfer ausgezahlt worden – im Vorgriff auf spätere Anerkennungsleistungen in deutlich höherem Umfang, wie Raab betonte. "Mir schwebt da schon eine Summe im sehr hohen fünfstelligen oder sechsstelligen Bereich vor."
Viele der Betroffenen würden bis heute in äußerst prekären Verhältnissen leben. Schließlich hätten sie aufgrund ihrer Lebensumstände nie die Möglichkeit gehabt, eine Schul- oder Berufsausbildung abzuschließen und sich dadurch eine Existenz aufzubauen.
- Mit Material der Deutschen Presse-Agentur