Viele Juden "tief verunsichert" Zahl antisemitischer Vorfälle in Bayern deutlich gestiegen

Die Anzahl der gemeldeten Antisemitismus-Vorfälle im Freistaat hat sich innerhalb eines Jahres verdoppelt. Der Alltag vieler Juden sei durch die Situation stark belastet.
Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (Rias) Bayern berichtet von einer besorgniserregenden Entwicklung: 1.515 antisemitische Vorfälle wurden 2024 in ganz Bayern dokumentiert, fast doppelt so viele wie im Jahr davor (761 Fälle). Besonders betroffen ist auch München, wo sich antisemitische Taten häuften, vor allem bei Versammlungen und im Internet. Dies würde durch die Ereignisse nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 noch verstärkt werden.
Viele Juden "tief verunsichert"
Annette Seidel-Arpacı, Leiterin von Rias Bayern, erklärte: "2024 war ein einschneidendes Jahr. Wir haben so viele antisemitische Vorfälle wie nie zuvor dokumentieren müssen." Besonders seit dem 7. Oktober fühlten sich viele Jüdinnen und Juden in Bayern tief verunsichert, da Antisemitismus auf den Straßen und im Netz zugenommen habe. In 80 Prozent aller Vorfälle habe es sich um israelbezogenen Antisemitismus gehandelt, so Rias. Ein Drittel der Vorfälle ereignete sich bei Versammlungen.
Mit den Schüssen auf das israelische Generalkonsulat und das NS-Dokumentationszentrum in München am 5. September habe es im vergangenen Jahr auch einen Fall extremer Gewalt gegeben, erläuterte Seidel-Arpacı weiter.
- Nachrichtenagentur dpa
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