Stadt warnt Gefährliche Mücken schon in zwei Stadtteilen

Die Asiatische Tigermücke erobert München. Warum selbst kleinste Wasserreste jetzt zur Gefahr werden können. Drohen auch Krankheiten?
Die Klimakrise hat konkrete Folgen für München: Die ursprünglich nicht heimische Asiatische Tigermücke breitet sich in der bayerischen Landeshauptstadt aus. Nach Erkenntnissen des städtischen Tigermücken-Monitorings konnten sich verschiedentlich kleine Populationen in den Stadtteilen Großhadern und Laim etablieren, die nach Einschätzung der Experten weiter wachsen werden.
Das Gesundheitsreferat informiert deshalb nun betroffene Haushalte mithilfe von Briefen über die Situation und lädt zu Online-Informationsveranstaltungen ein. "Gerade das aktuelle Wetter mit Hitzeperioden und Regentagen ist ideal für die Vermehrung der Tigermücke", erläutert Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek die günstigen Bedingungen für das Insekt.
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Was die Asiatische Tigermücke ausmacht
Die Asiatische Tigermücke unterscheidet sich in mehreren Punkten von heimischen Stechmücken: Mit ihrer auffälligen schwarz-weißen Musterung ist sie zwischen zwei und zehn Millimeter groß und wird nicht erst in der Dämmerung aktiv, sondern sticht bereits tagsüber. Besonders problematisch, so die Experten, ist ihre Anpassung an städtische Lebensräume.
Für die Eiablage nutzt das Insekt selbst kleinste stehende Wasseransammlungen. Eimer, Regentonnen, Gießkannen, Blumenvasen und Untersetzer, Vogeltränken oder verstopfte Dachrinnen reichen bereits als Brutstätten aus. Die Bekämpfung der Tigermücke kann deshalb nur durch Prävention erfolgen: Gefäße im Garten sollten regelmäßig geleert, umgedreht oder abgedeckt werden. Die Eier lassen sich durch Säubern des inneren Randes mit Schwamm, Bürste oder Seife entfernen.
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Winterharte Eier fordern Mithilfe der Münchner
Da Tigermücken-Eier frostbeständig sind und den Winter überstehen können, empfehlen die Behörden eine gründliche Reinigung oder Beseitigung potenzieller Brutstätten im Herbst. Im Frühjahr sollten die Maßnahmen wiederholt werden, um eine erneute Ausbreitung zu verhindern.
"Nur mit konsequent durchgeführten Maßnahmen in den Gärten und auf den Balkonen kann es gelingen, die Ausbreitung zu verlangsamen", betont Zurek. "Deshalb ist die Mitarbeit der Münchner unverzichtbar. Das Mitmachen lohnt sich, denn die empfohlenen Maßnahmen wirken nicht nur gegen die Asiatische Tigermücke, sondern auch gegen andere Stechmücken."
In Regionen mit etablierten Populationen gilt die Asiatische Tigermücke als bedeutende Überträgerin verschiedener Infektionskrankheiten. In München ist jedoch bislang kein Fall einer Krankheitsübertragung durch eine Tigermücke bekannt geworden. Die Gefahr einer Infektion durch einen Stich wird derzeit deshalb als gering eingeschätzt.
- Pressemitteilung der Stadt München, 21.07.2025