Überträger von Krankheiten Zahl der Asiatischen Tigermücke in München steigt
Die Asiatische Tigermücke breitet sich in München weiter aus. Steigt jetzt auch das Risiko einer Infektion durch Stiche?
In München wurden im Jahr 2024 bei wiederholten Kontrollen insgesamt 56 Asiatische Tigermücken durch das Gesundheitsreferat (GSR) entdeckt. Weitere 14 Exemplare seien durch aufmerksame Bürger eingesendet worden, wie die Stadt München mitteilt. 2023 waren es noch insgesamt 21 Tigermücken, die in aufgestellten Fallen gefunden wurden, vier weitere Exemplare durch Bürger.
Angesichts dieser Funde hat der Gesundheitsausschuss des Stadtrats beschlossen, die Maßnahmen zum Monitoring und zur Bekämpfung der Tigermücke mit 50.000 Euro pro Jahr weiterhin zu unterstützen. Der Beschluss muss jedoch noch von der Vollversammlung des Stadtrats abgesegnet werden.
Bürgermeisterin Verena Dietl betonte die Dringlichkeit der Maßnahmen angesichts des Klimawandels: "Der voranschreitende Klimawandel schafft immer bessere Bedingungen für die dauerhafte Ansiedlung der Asiatischen Tigermücke auch hier in München." Obwohl die Infektionsgefahr in München gering sei, müsse die Entwicklung weiterhin beobachtet werden, um den Gesundheitsschutz der Münchner Bevölkerung zu gewährleisten.
Monitoring zusammen mit dem Bayerischen Landesamt
Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek erklärte, dass das Maßnahmenkonzept des GSR entscheidend sei, um die Ausbreitung der Mücke zu überwachen und zielgerichtet zu bekämpfen. "Unser Maßnahmenkonzept zum Umgang mit der Tigermücke hilft uns dabei, einen Überblick zu bekommen, wie sich diese Stechmückenart hier verhält."
Das Monitoring erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit.
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Brutstätten sollten im Herbst gereinigt werden
Die GSR warnt davor, dass selbst kleinste stehende Wasseransammlungen als Brutstätten genutzt werden können. Daher sollten potenzielle Brutstätten, etwa Dachrinnen, im Herbst gereinigt oder beseitigt werden. Das Prozedere soll dann im Frühjahr wiederholt werden.
Die klimatischen Veränderungen und wärmeren Temperaturen begünstigen die Verbreitung dieses Insekts, das bereits in anderen Regionen eine bedeutende Überträgerin verschiedener Infektionskrankheiten ist. Unter anderem können durch die Mücke das Dengue-Fieber und andere gefährliche Viren übertragen werden. Bislang sind diese Krankheiten jedoch in Deutschland nicht etabliert, sodass das Vorkommen von Tigermücken nicht automatisch ein erhöhtes Infektionsrisiko bedeutet.
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
- muenchen.de: Mitteilung der Stadt München vom 15.11.2024
- Eigene Recherche