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München

Bayern: Hubert Aiwanger plant unterirdische Lager für CO2-Emissionen


Klimaschutz in Bayern
Aiwanger will Kohlendioxid unterirdisch lagern

Von dpa, t-online
22.07.2025 - 08:50 UhrLesedauer: 2 Min.
Hubert Aiwanger (Freie Wähler)Vergrößern des Bildes
Hubert Aiwanger (Freie Wähler, Archivbild): Das bayerische Wirtschaftsministerium hat einen Aktionsplan zur Speicherung von Kohlendioxid vorgestellt. (Quelle: Daniel Vogl/dpa/dpa-bilder)
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Die Staatsregierung sucht nach Standorten zur Speicherung von Kohlendioxid im Boden. Ein neuer Aktionsplan soll die Industrie bei der CO2-Reduzierung unterstützen.

Das bayerische Wirtschaftsministerium hat einen Aktionsplan zur unterirdischen Speicherung von klimaschädlichem Kohlendioxid vorgelegt. Im Auftrag der Staatsregierung soll nach geeigneten Orten für die CO2-Lagerung im Untergrund gesucht werden. Eine Studie soll in den kommenden Jahren die Potenziale und möglichen Kosten für ein Pipelinenetz ermitteln.

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Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) bezeichnet den Aktionsplan als wichtigen Baustein zur Dekarbonisierung. "Er ist ein Signal, dass wir es ernst meinen in Bayern mit der Reduzierung von CO2-Emissionen in der Industrie, aber auch, dass wir die Betriebe nicht alleine lassen", teilte Aiwanger mit. Viele Unternehmen im Freistaat leisteten bereits durch die Umstellung auf erneuerbare Energien oder die Nutzung von Wasserstoff einen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele. "Aber in einigen Sektoren sind die CO2-Emissionen prozessbedingt", sagt Aiwanger.

Freie Wähler warnten 2011 noch vor der Technologie

In Bayern fallen laut Ministerium jährlich sieben bis zehn Millionen Tonnen prozessbedingte CO2-Emissionen an. Diese entstehen etwa in der Kalk-, Zement- oder Mineralölindustrie sowie der Abfallwirtschaft.

Die Speicherung von CO2 im Untergrund galt bisher als umstritten und war lange Zeit verboten. Aiwangers eigene Partei, die Freien Wähler, warnte 2011 noch vor "erheblichen Gefahren der CCS-Technologie zur unterirdischen CO2-Verpressung". Hans Jürgen Fahn, damals umweltpolitischer Sprecher der Freie-Wähler-Landtagsfraktion, hatte erklärt: "Die unterirdische Verpressung stellt eine erhebliche Gefahr für Mensch, Natur und Grundwasser dar, weil CO2 aus dem Untergrund entweichen und Menschen an der Erdoberfläche daran qualvoll ersticken können."

Greenpeace: "Teuer und gefährlich"

Die Umweltorganisation Greenpeace kritisiert die aktuellen Pläne scharf. Saskia Reinbeck, Sprecherin für Klimaschutz bei Greenpeace, sagte: "Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger will Bayern als CO2-Endlager für die Industrie nutzen. Das ist teuer und gefährlich." Das Abscheiden und Verpressen von CO2 sei eine kostspielige und energieintensive Technologie, die erst wenig erforscht sei. Die Methode gefährde das Trinkwasser, könne Erdbeben auslösen und giftige Ablagerungen in den Böden hinterlassen. Bis jetzt sei nicht nachgewiesen, wie eine dauerhafte, sichere Lagerung großer Mengen von Kohlenstoffdioxid im Untergrund gelingen kann, sagte Reinbeck weiter.

Der Aktionsplan besteht nach Angaben des Ministeriums aus 20 Einzelmaßnahmen. Diese sollen eine breite industrielle und wirtschaftlich tragfähige Anwendung von Technologien zur Abscheidung und anschließenden Nutzung und Speicherung von CO2 ermöglichen. Die Maßnahmen sollen möglichst bis Ende 2027 umgesetzt werden. Anschließend plant das Ministerium eine Evaluation.

Verwendete Quellen
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
Transparenzhinweis

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