Belastungsprobe für Familien So teuer ist ein Platz im Pflegeheim in Bayern

Kostenexplosion trifft Pflegebedürftige: In Bayern müssen Heimbewohner jetzt 280 Euro mehr pro Monat zahlen. Die regionalen Unterschiede sind enorm.
Die Pflege im Heim wird für bayerische Familien zur immer schwereren finanziellen Belastung. Erstmals überschritten die monatlichen Eigenanteile im ersten Aufenthaltsjahr die 3.000-Euro-Marke – ein Anstieg, der viele Angehörige vor existenzielle Probleme stellt.
Durchschnittlich 3.094 Euro pro Monat müssen Heimbewohner in Bayern seit dem 1. Juli aus eigener Tasche zahlen, wie eine aktuelle Auswertung des Verbands der Ersatzkassen (VDEK) zeigt. Das bedeutet eine Steigerung von 280 Euro im Vergleich zum Vorjahr – ein Plus von knapp zehn Prozent.
Bundesweit zeigen sich weiterhin massive Preisunterschiede
In den Kosten enthalten sind der Eigenanteil für Pflege und Betreuung sowie Zahlungen für Unterkunft, Verpflegung, Investitionen in die Einrichtungen und Ausbildungskosten. Die Pflegeversicherung übernimmt anders als die Krankenversicherung nur einen Teil der anfallenden Kosten.
Bundesweit zeigen sich weiterhin massive Preisunterschiede zwischen den Ländern. Spitzenreiter bei den Kosten sind Bremen mit 3.449 Euro und Nordrhein-Westfalen mit 3.427 Euro monatlich. Am günstigsten leben Pflegebedürftige in Sachsen-Anhalt mit 2.595 Euro und Mecklenburg-Vorpommern mit 2.752 Euro pro Monat.
Bayern liegt mit seinen Kosten annähernd im Durchschnitt
Bayern liegt mit seinen Kosten annähernd im bundesweiten Durchschnitt von 3.108 Euro. Die Höhe der Eigenanteile hängt stark von der Aufenthaltsdauer ab, da Pflegebedürftige gestaffelte Entlastungszuschläge erhalten.
Im ersten Heimjahr wird der Eigenanteil für die reine Pflege um 15 Prozent reduziert, im zweiten Jahr um 30 Prozent, im dritten um 50 Prozent und ab dem vierten Jahr um 75 Prozent. Mit dem höchsten Zuschlag ab dem vierten Heimjahr stieg die Zuzahlung aus eigener Tasche im Freistaat nun im Schnitt auf 1.876 Euro im Monat – das waren 141 Euro mehr als zum 1. Juli 2024.
Die Daten basieren auf Vergütungsvereinbarungen der Pflegekassen mit Heimen in allen Bundesländern, die der VDEK ausgewertet hat. Zum Verband gehören unter anderem die Techniker Krankenkasse, die Barmer und die DAK-Gesundheit.
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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