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München

Politiker fordern: Bargeld muss auf dem Oktoberfest weiter möglich bleiben


"Volksfest für alle"
Politiker wollen Bargeld beim Oktoberfest behalten

Von t-online, ok

21.07.2025 - 16:19 UhrLesedauer: 2 Min.
Eine Bedienung auf dem Oktoberfest trägt mehrere Maß Bier (Archivbild): Für die Speisen und Getränke gehen die Kellner meist in Vorkasse.Vergrößern des Bildes
Eine Bedienung auf dem Oktoberfest trägt mehrere Maß Bier (Archivbild): Für die Speisen und Getränke kann man zumindest in einem Festzelt nur noch bar bezahlen. (Quelle: IMAGO/Wolfgang Maria Weber)
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Auf dem Oktoberfest sollen alle bezahlen können – auch ohne Karte. Die ÖDP fordert klare Regeln für Bargeld.

Bar oder Karte? Für die Fraktion ÖDP/München-Liste im Münchner Stadtrat ist die Antwort klar: Wer auf dem Oktoberfest verkaufen will, soll künftig verpflichtet werden, Bargeld zu akzeptieren. In einem aktuellen Antrag fordert die Fraktion die Stadtverwaltung auf, entsprechende Vertragsklauseln und Vergaberichtlinien zu entwickeln, damit Besucherinnen und Besucher des größten Volksfests der Welt beim Bezahlen frei wählen können.

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Auslöser für die Initiative ist eine Ankündigung aus dem Wiesn-Gewerbe: Der Zeltbetreiber der "Münchner Stubn" hatte vor Kurzem angekündigt, 2025 nur noch Kartenzahlung zu akzeptieren. Die Fraktion kritisiert das scharf: "Das widerspricht dem Prinzip der Wahlfreiheit und kann Menschen faktisch ausschließen", heißt es in der Begründung des Antrags. Besonders betroffen seien Menschen ohne Konto, Kinder und Jugendliche mit Taschengeld oder Gäste, die aus persönlichen oder datenschutzrechtlichen Gründen bar bezahlen möchten.

 
 
 
 
 
 
 

"Schlupfloch" auf Wiesn nicht vertretbar

In dem Antrag wird auf die Rolle von Bargeld als gesetzliches Zahlungsmittel verwiesen: Euro-Banknoten und -Münzen seien in Deutschland anerkannt, eine grundsätzliche Annahmepflicht bestehe. Zwar können Anbieter über ihre AGB auch Kartenzahlung vorschreiben – auf einem öffentlichen Fest wie der Wiesn sei dieses "Schlupfloch" jedoch aus Sicht der ÖDP/München-Liste nicht vertretbar.

Bargeld stehe für Freiheit, Selbstbestimmung und Teilhabe, so die Fraktion. Es sei unabhängig von technischer Infrastruktur, schütze die Privatsphäre und ermögliche auch bei Stromausfällen oder fehlender Netzabdeckung zuverlässige Zahlungen. Hygiene-Argumente gegen Bargeld lässt die Fraktion nicht gelten – die Bundesbank habe wiederholt betont, dass von Banknoten kein erhöhtes Infektionsrisiko ausgehe.

Wiesn-Wirte: Kartenzahlung ist zeitgemäß

Die Wirte der Münchner Stubn, Kathrin Wickenhäuser-Egger und Alexander Egger, haben sich nach eigenen Aussagen dazu entschieden, nur noch Kartenzahlung zu akzeptieren, um den Anforderungen der internationalen Kundschaft gerecht zu werden. Vor allem internationale Gäste aus Asien oder den USA hätten kaum Euros in den Taschen.

Zudem bringe dieser Schritt laut den Wirten zahlreiche Vorteile mit sich, wie die Eliminierung von Tresoren und Wechselgeld sowie die Reduzierung des Risikos von Falschgeld oder Fehlern beim Herausgeben. Technische Probleme erwarten die Betreiber nicht, da die Praxis schon etabliert ist.

Klare Forderung: Stadt soll Vorbild sein

Der Antrag formuliert eine klare Erwartung an die Stadt: Wer auf dem Oktoberfest mit Verkaufsständen oder Gastronomie vertreten sein will, muss auch Bargeld annehmen. München solle hier "mit gutem Beispiel vorangehen". Gerade auf einem Volksfest für alle müsse es auch künftig möglich sein, mit ein paar Münzen im Portemonnaie Karussell zu fahren oder sich gebrannte Mandeln zu kaufen – ganz ohne Karte, App oder Internetverbindung.

Verwendete Quellen
  • Antrag der ÖDP im Münchner Stadtrat vom 21.7.2025
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