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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nach Unfall an der Eisbachwelle Surfer distanzieren sich von Protesten gegen die Stadt

Seit dem Tod einer Surferin am Eisbach ist die Welle gesperrt. Während die Ermittlungen noch andauern, machen einige Surfer ihrer Wut Luft. Doch die Surferszene ist gespalten.
Mitte April ist im Münchner Eisbach eine 33-jährige Surferin tödlich verunglückt. Seitdem ist die Eisbachwelle gesperrt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt immer noch die Todesursache. In der Zwischenzeit hat die Stadt das Surfen auf der Eisbachwelle verboten. Wer dagegen verstößt, muss bis zu 50.000 Euro Strafe zahlen. Unterdessen werden manche Surfer ungeduldig und machen mit diversen Plakaten an dem Zaun vor der Welle auf ihren Unmut aufmerksam.
Surfer lassen ihren Frust an Stadt und Politik auf Plakaten raus
"Politiker und Staatsanwälte haben hier Surfverbot", "Bergsteigen und Radfahren verbieten! Sicher ist sicher" und "Eisbach without Surfer is like Oktoberfest without Beer" stand auf den Plakaten, hat die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) am Samstag berichtet. In Anspielung an die immer noch andauernden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft soll dort außerdem ein Schild mit der Aufschrift "Untersuchst Du noch oder surfst Du schon?" gehangen haben. Am Donnerstagvormittag jedoch waren die Plakate wieder verschwunden. Die Stadt München teilt auf Anfrage von t-online mit, dass die Staatsanwaltschaft die Plakate entfernt hat.
Eine andere Surfgruppe, die Interessengemeinschaft Surfen in München (Igsm), hat sich jetzt von der Protestaktion distanziert. Unter einem Post auf Instagram heißt es, man könne den Frust vieler über die nun schon seit sechs Wochen andauernde Sperrung nachvollziehen. "Wir möchten uns an dieser Stelle aber auch ausdrücklich von Aktionen distanzieren, bei denen Politik, Staatsanwaltschaft oder Stadtverwaltung beschimpft oder gar bedroht werden." Solche Aktionen würden dem Ansehen der gesamten Surf-Community schaden und "führen mit Sicherheit auch zu keiner schnelleren Wiedereröffnung der Welle."
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Beim ersten Runden Tisch, der laut Igsm vor zwei Wochen stattgefunden hat, habe man mit der Stadt neue Sicherheitsmaßnahmen besprochen. Konkret könne man sich derzeit allerdings nicht über einzelne Maßnahmen äußern. "Unterm Strich sind wir optimistisch, dass es zu keinen einschneidenden Auflagen oder Einschränkungen kommen wird", teilt die Igsm weiter mit.
In der Community hoffe man außerdem, dass die Ergebnisse der immer noch andauernden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in ein bis zwei Wochen vorliegen – sie sind die Voraussetzung für die Wiedereröffnung der Welle.
- instagram.com: igsm.muenchen.surfen
- sueddeutsche.de: Protest-Plakate an der Eisbachwelle
- Schriftliche Anfrage an die Stadt München