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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Sind gut vorbereitet" 2.000 Polizisten sollen Champions-League-Finale schützen

Am Samstag ist München Gastgeber des Champions-League-Finales. Nach den Vorfällen in Hamburg und Liverpool stellt sich die Frage nach der Sicherheit. Die Polizei bleibt gelassen.
Die Münchner Polizei sieht sich für das Champions-League-Finale am kommenden Samstag in der Allianz Arena (Anpfiff um 21 Uhr) gerüstet. "Wir sind gut vorbereitet", sagte Thomas Schelshorn, der Leiter der Pressestelle, am Dienstag im Rahmen eines Pressegesprächs. "Trotz der stetig hohen Belastung für unsere Kräfte freuen wir uns auf den Einsatz."
Rund 2.000 Beamte werden während des Endspiels zwischen Paris Saint-Germain und Inter Mailand in der bayerischen Landeshauptstadt im Einsatz sein. Unterstützt wird das Polizeipräsidium München dabei von Kräften aus dem gesamten Freistaat, insbesondere von der Bereitschaftspolizei. Hinzu kommen sogenannte "szenekundige Beamte" aus Frankreich und Italien. "Wir gehen wieder einmal in einen Großeinsatz-Modus", sagte Schelshorn.
Polizei spricht von "hoher abstrakter Gefährdung"
Konkrete Gefährdungserkenntnisse lägen der Polizei vor dem Endspiel nicht vor, erklärte er. Aufgrund der gesamten weltpolitischen Lage werde aber von einer "hohen abstrakten Gefährdung" ausgegangen. Man habe an die Lage angepasste, maßgeschneiderte Sicherheitskonzepte und individuelle Sicherheitsmaßnahmen. Unter anderem in Form von technischen Sperren "zum Schutz vor Überfahrten" – also Fahrten mit Autos in Menschenmengen.
Zudem werde die Polizei situationsbedingt "verstärkte Präsenz" zeigen. "Wir werden Sicherheitsstörungen konsequent verhindern und unterbinden und Straftaten entschieden verfolgen", betonte Schelshorn. Rund um die Allianz Arena werde es außerdem Flugbeschränkungen geben: für Flugzeuge im Umkreis von fünf, für Drohnen im Umkreis von drei Kilometern.
Mit Blick auf die jüngsten Vorfälle in Hamburg und Liverpool erklärte der Polizeisprecher: "Natürlich haben wir solche Vorfälle auf dem Schirm. Unsere Sicherheitskonzepte sind aber jetzt schon sehr gut." Dennoch würden diese selbstredend laufend angepasst, sodass eine bestmögliche Sicherheit gewährleistet werden könne. "Eine hundertprozentige Sicherheit ist aber nie möglich. Das haben die vergangenen Ereignisse immer wieder gezeigt", stellte er klar.
Am Hamburger Hauptbahnhof hatte am Wochenende eine offenbar psychisch kranke Frau 15 Menschen mit einem Messer verletzt. In Liverpool war erst am Montagabend ein Mann während der Meisterfeier des FC Liverpool mit einem Auto durch eine feiernde Menge von Fans gefahren – dabei wurden 27 Personen verletzt. Die genauen Hintergründe sind noch unklar, einen Terroranschlag schloss die englische Polizei bereits aus.
Mehrere Zehntausend Fußballfans in München erwartet
Wie viele Fußballfans am Samstag in München sein werden, kann die Polizei bisher nicht abschätzen. Insgesamt standen für das Finale in der Allianz Arena 64.500 Tickets zur Verfügung. Davon gingen jeweils 18.000 Karten an die beiden Fanlager von PSG und Inter. "Wir rechnen damit, dass auf jeden Fall auch Fans ohne Tickets aus dem Ausland anreisen werden, um hier zu feiern und an einem der Public Viewings das Spiel anzuschauen", sagte Schelshorn.
Für beide Fanlager wurde in der Münchner Innenstadt jeweils ein "Fan Meeting Point", ein Treffpunkt, eingerichtet. Nach Angaben der Polizei haben bis zu 25.000 Menschen beim "Champions Festival" im Olympiapark Platz. Beim "PSG Fan Meeting Point" auf dem Königsplatz können demnach maximal 18.000 Menschen feiern oder trauern – bis zu 16.500 Leute sind es in der "Inter Fanzone" am Odeonsplatz. Ab 11.00 Uhr werden die zwei Bereiche geöffnet.
- Reporter vor Ort