Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Glöckner fordert "Siegermentalität" So will der neue Trainer die "Löwen" vor dem Abstieg retten
Die Münchner "Löwen" stellen ihren neuen Cheftrainer Patrick Glöckner vor. Dieser will sich im Abstiegskampf zunächst auf die Basics berufen.
Patrick Glöckner wirkte zuversichtlich und entschlossen, als er am Dienstagmittag das Pressestüberl von 1860 München auf dem Trainingsgelände an der Grünwalder Straße betrat. "So, hallo zusammen", grüßte der neue Coach der "Löwen" freundlich in die Runde, ehe er jedem der wartenden Journalisten die Hand gab. So hatte es auch sein Vorgänger Argirios Giannikis stets gepflegt. Das war es dann aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten der beiden Trainer.
Musste man bei Giannikis, den der TSV am Montag nach der 0:4-Niederlage in Saarbrücken zum Rückrundenstart der 3. Liga vor die Türe gesetzt hatte, zuletzt zunehmend eine Art Ratlosigkeit feststellen, spürte man bei Glöckner Elan und Aufbruchstimmung. "Ich freue mich unwahrscheinlich, jetzt Teil der 'Löwen'-Familie zu sein und hoffe, mit einer guten und positiven Energie etwas einbringen zu können, das uns allen Freude bereitet", sagte er bei seiner offiziellen Vorstellung.
Glöckner verspricht giftigen und aggressiven Fußball
Zugleich stellte der 48-Jährige aber auch klar, dass man von ihm keine Hexenwerke erwarten dürfe. Zumindest noch nicht im Heimspiel am Samstag (Anpfiff: 14 Uhr) gegen den VfB Stuttgart II. Es sei zwar immer schön, wenn man als Trainer eine eigene Spielphilosophie habe, erklärte er. "Fakt ist aber: Mann muss erst einmal schauen, was man davon umsetzen kann. Und in welcher Zeit. Wir schauen, welche Stellschrauben wir fürs Wochenende drehen können."
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Instagram-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Instagram-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Was er aber auf jeden Fall – ganz unabhängig von der Spielphilosophie – von seinem Team erwarte, seien die Grundtugenden. Glöckner sprach von "Galligkeit" und "Siegermentalität" und forderte "Temperament und Leidenschaft". "Die Basics stehen über allem. Wir wollen unwahrscheinlich giftig sein und aggressiven Fußball spielen", kündigte er an. Immer mit dem Blick auf die Defensive, die zuletzt das Hauptproblem der "Löwen" war.
Elf Gegentreffer kassierten die Münchner in den vergangenen drei Drittliga-Partien bei nur einem selbst geschossenen Tor. "Daran müssen wir arbeiten, damit wir unser Ziel, den Klassenerhalt, schnellstmöglich eintüten können", betonte Glöckner. Dass dies angesichts von Tabellenplatz 14 und nur vier Zählern Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz keine einfache Aufgabe werden dürfte, sei ihm zu 100 Prozent bewusst. "Aber ich bin vom Potenzial der Mannschaft überzeugt."
Sport-Geschäftsführer Werner: Glöckner "genau der richtige Trainer"
Nicht mehr überzeugt war hingegen Sport-Geschäftsführer Christian Werner nach der Niederlage in Saarbrücken davon, dass Giannikis das Team noch erreiche. "Das Spiel in Saarbrücken hat eine Zäsur dargestellt. Wir haben alles versucht, um gemeinsam die Situation sportlich in die richtige Bahn zu lenken", erklärte er. Nach der Pleite beim FCS sei man jedoch zu dem Entschluss gekommen, dass nun ein neuer und frischer Impuls notwendig sei.
Mit Patrick Glöckner habe man als Nachfolger einen Mann verpflichtet, der von seiner Spielidee und Art einfach grundsätzlich zu 1860 passe. "Er ist ein sehr ambitionierter Trainer, ein sehr ehrgeiziger Typ. Er steht für Leidenschaft und Emotionen." Daher sei er auch "felsenfest davon überzeugt, dass er genau der richtige Trainer für die jetzige Situation ist", sagte Werner. Das sah auch Glöckner so. "Ich glaube, das Match passt ganz gut."
- Reporter vor Ort