Keine Genehmigung Cannabis-Club scheitert an Bayerns Behörden

Ein Münchner Verein wollte Cannabis legal anbauen – doch die Behörden machen ihm einen Strich durch die Rechnung.
Erstmals hat in Bayern eine Behörde über eine Cannabis-Anbau-Genehmigung im Freistaat entschieden. Der Cannabis Social Club Minga hat vergangene Woche laut "Süddeutscher Zeitung" (SZ) eine Absage vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) erhalten.
Alle Mitglieder des Vereins müssten "aktiv und eigenhändig" am Anbau beteiligt sein, zitiert die SZ aus der Mitteilung der Behörde. Allein das Recht auf aktive Mitwirkung reiche nicht aus. Sonst bestünde die Gefahr, dass Cannabis an Mitglieder ausgegeben werde, die am Anbau nicht ausreichend beteiligt gewesen seien. Der Verein verfüge deswegen nicht über die "erforderliche Zuverlässigkeit".
Teillegalisierung von Cannabis seit dem 1. April
Erdinc Tuncer, Vorstandsvorsitzender des Vereins, kritisierte gegenüber der Süddeutschen Zeitung die Entscheidung. Die Forderung des Bayerischen Landesamts, dass jedes Mitglied direkt an den Pflanzen arbeiten müsse, sei "unmöglich zu realisieren", wird er in der SZ zitiert. Der Verein kündigte demnach rechtliche Schritte an.
Bundesweit gilt seit dem 1. April eine Teillegalisierung von Cannabis. Seitdem dürfen Volljährige in begrenzter Menge Cannabis konsumieren und zu Hause für den Eigenbedarf anbauen. Vereine können seit dem 1. Juli Anträge für Cannabis-Anbauvereinigungen stellen. Sogenannte Cannabis Social Clubs dürfen maximal 500 Mitglieder haben. Volljährige Menschen können Cannabis gemeinsam anbauen und untereinander zum Eigenkonsum abgeben. Die Clubs brauchen aber eine behördliche Erlaubnis. Der Freistaat Bayern kündigte an, das Gesetz "extremst restriktiv" anzuwenden.
Hinweis der Redaktion: Die Meldung wurde nachträglich überarbeitet und gekürzt.
- sz.de: "Münchner Cannabis-Club darf kein Gras anbauen" vom 27.11.2024
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