Vergleich der Bußgelder So teuer ist das Töten von Wespen in Bayern
Wespen stehen auch in Bayern unter Naturschutz und das Töten ist strafbar. Für Verstöße können empfindlich hohe Bußgelder anfallen.
Jedes Jahr dasselbe: Gerade im Spätsommer können sie zu echten "Plagegeistern" auf dem Balkon oder der Terrasse werden. Wespen suchen nach Nahrung und befinden sich gerade in dieser Jahreszeit in einem Überlebenskampf, da ihre Lebenszeit sich dem Ende zuneigt. Dies kann ihr Verhalten aggressiver erscheinen lassen, da sie um Nahrungsressourcen konkurrieren.
Aber darf man Wespen einfach töten, wenn sie im Biergarten oder beim Kaffeekränzchen im Freien nerven? Nein. Das ist eindeutig geregelt und gilt auch für Bayern.
Wespen stehen in Deutschland unter Naturschutz. Denn die gelb-schwarzen Insekten sind wild lebende Tiere und damit ein wesentlicher Teil der Artenvielfalt in Deutschland. Und obendrein sehr nützlich, denn sie fressen Schädlinge und bestäuben gleichzeitig Obstbäume und Beerensträucher. Von sich aus werden Wespen nicht aggressiv gegenüber dem Menschen, betonen Experten. Sie fühlen sich allerdings bedroht, wenn Menschen versuchen, sie zu vertreiben. Oder wenn die Menschen hektisch reagieren, was die Wespen dazu veranlasst, sich zu verteidigen.
Das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) schützt deshalb alle Wespenarten in Deutschland und Mitteleuropa und stellt das Töten der Tiere sogar unter Strafe. Empfindliche Geldbußen drohen. Diese sind jedoch von Bundesland zu Bundesland höchst unterschiedlich veranschlagt.
So viel Bußgeld gibt es für das Töten von Wespen in Bayern
Das Bußgeld für das Fangen, Verletzen und Töten von Wespen beträgt in Bayern und daher in der Landeshauptstadt München bis zu 5.000 Euro. Für die Beschädigung oder Zerstörung der Nester als Fortpflanzungs- oder Ruhestätte können in Bayern ebenso bis zu 5.000 Euro verhängt werden. Für die Entfernung eines Wespennests muss in der Regel eine Genehmigung bei der zuständigen Naturschutzbehörde eingeholt werden. Außerdem muss ein triftiger Grund vorliegen, wie z.B. eine Gefährdung von Kindern, Allergikern oder anderen Tieren.
Dies alles gilt vor allem für die Deutsche Wespe oder die Gemeine Wespe, die in Deutschland unter allgemeinem Naturschutz stehen und mit denen die Deutschen am häufigsten in Konflikt geraten. Am teuersten fallen die Geldstrafen in Berlin oder in Nordrhein-Westfalen aus, hier können bis zu 50.000 Euro verhängt werden.
Geldbußen können aber in Bayern noch höher ausfallen: Einige Wespenarten wie die Kreiselwespen oder Kopfhornwespen stehen nämlich unter besonderem Schutz. Verstöße können auch hier mit Bußgeldern bis zu 50.000 Euro geahndet werden.
Es muss stets der Einzelfall betrachtet werden
Doch auch, wenn diese Wespen geschützt sind, droht nicht immer das volle Bußgeld. Es muss stets der Einzelfall betrachtet werden. Die Bußgeldhöhe wird daher immer individuell bemessen, heißt es vom Gesetzgeber.
Es gibt beispielsweise auch einige Ausnahmen, bei denen das Töten von Wespen unter bestimmten Umständen erlaubt sein kann: Bei einer akuten Bedrohung für Menschen, insbesondere für Allergiker oder Kinder, kann das Töten einer Wespe gerechtfertigt sein.
Es gibt aber auch einige Tipps, wie man Wespen ganz natürlich auch fern halten kann: Nicht mit Vertreiben, sondern mit Ablenken. Dazu empfiehlt es sich, einfach Speisen auszustellen, die die Wespen anlocken und Freude bereiten sollen: Fallobst, überreife Weintrauben, das eine oder andere misslungene Steak vom Grill – auch wenn das keine Garantie ist, dass die Wespen nicht doch mal am Haupttisch vorbeischauen.
- bussgeldkatalog.org: Bußgeldkatalog Wespen
- Eigene Recherchen