Rechtsextreme Zwischenfälle 16-Jähriger mit Hakenkreuzen bemalt in der Fan Zone
Das Public Viewing in der Fan Zone wird von zwei rechtsextremen Zwischenfällen überschattet. In einem der beiden Fälle kann der Täter unerkannt entkommen.
Gleich zwei sogenannte Staatsschutzrelevante Delikte hat die Polizei am vergangenen Freitag in der Münchner Fan Zone verzeichnet. Zunächst wurden die Beamten während des EM-Viertelfinales zwischen Deutschland und Spanien (1:2 n.V.) über eine mit nationalsozialistischen Symbolen bemalte Person informiert.
Tatsächlich trafen die alarmierten Einsatzkräfte vor Ort im Olympiapark auf einen 16-Jährigen, der sich Hakenkreuze auf den Unterarm und Hals gemalt hatte, erklärte ein Polizeisprecher auf Nachfrage. Der Teenager wurde wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen angezeigt. Nach Rücksprache mit einem Erziehungsberechtigten wurde er nach Abschluss der kriminalpolizeilichen Maßnahmen wieder entlassen.
Unbekannter singt rechtsextremes Lied
Rund eine Stunde nach dem ersten Vorfall kam es am Ausgang der Fan Zone zu einem zweiten Zwischenfall. Dort habe eine bislang unbekannte Person beim Verlassen des Geländes auf die Melodie von Gigi D'Agostinos Song "L'amour toujours" den zuletzt mehrfach in die Schlagzeilen geratenen Text "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" gesungen, teilte der Polizeisprecher mit. Um solche Zwischenfälle zu verhindern, hatten sich die Organisatoren im Vorfeld der EM extra dazu entschlossen, den 23 Jahre alten Hit nicht im Olympiapark zu spielen.
Ein 21-jähriger Zeuge, der den Unbekannten beim Singen des rechtsextremen Textes filmte, wurde daraufhin von mehreren ebenfalls unbekannten Personen körperlich angegangen. Zudem sei versucht worden, ihm sein Smartphone abzunehmen. Bis der Vorfall schließlich der Polizei gemeldet wurde, waren die Täter nicht mehr anzutreffen.
- Pressemitteilung des Polizeipräsidiums München vom 10.07.2024
- Telefonat mit der Pressestelle des Polizeipräsidiums München