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München

Bayern: "Wolfsgruß"-Nachahmern im Amateur-Fußball drohen harte Strafen


Null-Toleranz-Politik
Verband droht "Wolfsgruß"-Nachahmern mit harten Strafen

Von t-online, son

08.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Brachte den Stein ins Rollen: Merih Demiral bejubelt seinen Siegtreffer gegen Österreich mit dem sogenannten "Wolfsgruß".Vergrößern des Bildes
Brachte den Stein ins Rollen: Merih Demiral bejubelt seinen Siegtreffer gegen Österreich mit dem sogenannten "Wolfsgruß". (Quelle: IMAGO/Allstar Picture Library Ltd)

Mit dem "Wolfsgruß"-Jubel sorgt Merih Demiral bei der EM für einen Skandal. Der Bayerische Fußballverband will mögliche Nachahmer abschrecken.

Der Bayerische Fußballverband (BFV) hat angekündigt, konsequent gegen mögliche Nachahmer des sogenannten "Wolfsgrußes" vorgehen zu wollen. "Wir dulden nicht, dass jemand unseren Sport für jedwede Art von Diskriminierung, Provokation und Beleidigung missbraucht", sagte BFV-Vizepräsident Reinhold Baier. Fußball stehe für Fairplay, Respekt, Gewaltfreiheit, Toleranz und Anerkennung. "Deshalb werden wir von unserer Null-Toleranz-Politik auch nicht abweichen."

Spieler, welche den Fußball für politisch motivierte Provokationen missbrauchen, müssten mit einer Strafe rechnen, teilte der BFV mit. Laut der Rechts- und Verfahrensordnung (RVO) droht im Falle von Diskriminierung eine Sperre von mindestens fünf Wochen oder fünf Partien. Sollte eine Geldstrafe verhängt werden, müsse diese mindestens 300 Euro betragen, heißt es in Paragraf 47a der RVO.

Türkei-Spieler feiert Tor bei EM mit "Wolfsgruß"

Baier appellierte zugleich an die Zivilcourage jedes einzelnen Spielers, Verantwortlichen oder Fans. Diese müssten sich bei derartigen Vorfällen klar positionieren und notfalls auch selbst entsprechende Anzeigen bei den zuständigen Sportgerichten erstatten. Die Schiedsrichter seien zwar sensibilisiert, bräuchten aber dennoch auch Unterstützung. "Wir sollten nicht den Fehler machen, unseren Referees noch mehr aufzubürden. Wir müssen gemeinsam Farbe bekennen", sagte er.

Bei der Fußball-Europameisterschaft hatte der türkische Nationalspieler Merih Demiral sein Siegtor im Achtelfinale gegen Österreich (2:1) mit dem "Wolfsgruß" bejubelt. Dieser gilt als Erkennungssymbol der rechtsextremistischen "Ülkücü"-Bewegung, welche vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Daraufhin war er von der UEFA für zwei Spiele gesperrt worden. Als Reaktion darauf zeigten zahlreiche Anhänger der Türkei vor dem Viertelfinale gegen die Niederlande (1:2) auf der Tribüne des Berliner Olympiastadions ebenfalls den "Wolfsgruß".

Ähnlicher Vorfall südlich von München

Wie der "Münchner Merkur" berichtet, ereignete sich in der laufenden Sommervorbereitung in Oberbayern ein ähnlicher Vorfall. Bei einem Freundschaftsspiel südlich von München soll demnach ein Spieler ein Tor mit der Geste bejubelt haben. Anhänger auf der Tribüne hätten diese daraufhin nachgeahmt. Entsprechende Videos und Bilder sowie Stellungnahmen beider Vereine liegen dem "Merkur" nach eigener Aussage vor.

Der Gastverein hatte laut des Berichts nichts gegen den Jubel, forderte aber auf, den Fußballplatz nicht für derartige politische Aktionen auszunutzen. Dies sei bei den Beteiligten jedoch nicht gut angekommen. Fans, die darum baten, die Geste zu unterlassen, seien "massiv beschimpft" worden, heißt es.

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