München 1860 München ringt Schalke in Überzahl nieder
Die euphorisierten "Löwen"-Fans sangen schon vom Finale in Berlin. Der TSV 1860 München hat an einem großen Pokalabend dem gerade wieder aufstrebenden Bundesliga-Absteiger FC Schalke 04 einen bitteren Zweitrunden-K.o. verpasst. In einem packenden Duell der Fußball-Traditionsclubs rang der leidenschaftlich kämpfende Drittligist den Favoriten am Dienstagabend vor 15 000 Zuschauern im Grünwalder Stadion mit 1:0 (1:0) nieder.
"Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin", sangen die 1860-Anhänger. Trainer Michael Köllner schwärmte von "einer magischen Nacht" für seine Spieler und die "Löwen"-Fans. "Wir waren in meinen Augen die bessere Mannschaft", sagte Matchwinner Stefan Lex.
Der Offensivspieler schoss die aggressiven Sechziger mit seinem Tor in der 5. Minute ins auch finanziell lukrative Achtelfinale. Nach der Roten Karte für Schalke-Verteidiger Malick Thiaw wegen einer Notbremse gegen Lex behauptete 1860 die Führung. Schalke-Coach Dimitiros Grammozis war bedient: "Wir haben den Anfang verpennt. Mit zehn Mann hatten wir gute Möglichkeiten, aber der Ball wollte nicht rein." Das lag nicht zuletzt am starken 1860-Torwart Marco Hiller.
Grammozis verzichtete zunächst auf einen Einsatz seines Torjägers Simon Terodde. Den ersten großen Akzent des Spiels setzte Sascha Mölders. Der 1860-Kapitän eroberte mit robustem Einsatz den Ball von Darko Churlinov, passte auf Lex, der Schalke-Schlussmann Ralf Fährmann aus spitzem Winkel überwand. Die aggressiven Sechziger blieben dran, ein Schuss von Lex krachte an die Latte (22.).
Schalke benötigte einige Zeit, um sich im Spiel anzumelden. Grammozis ersetzte den indisponierten Churlinov früh durch Thomas Ouwejan. Der Stammspieler schoss sofort gefährlich aus der Distanz (29.). Und einen Freistoß verlängerte Marius Bülter mit dem Kopf, aber Hiller lenkte den Ball mit einem Reflex noch so eben an die Latte (31.).
Aus der Kabine kamen die Gäste erneut schläfrig. Thiaw brachte den zum Schalker Tor stürmenden Lex zu Fall und sah Rot. In Unterzahl bäumten sich die Schalker auf. Terodde kam, stach aber nicht. Lex hatte das 2:0 auf dem Fuß, vergab aber (69.). Der starke Hiller parierte einen Schuss von Bülter klasse (79.). Auf der Gegenseite verhinderte Fährmann bei einem Versuch von Mölders die Entscheidung (84.). Nach dem Abpfiff feierten die 1860-Profis mit ihren Fans.