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München

München: Knie auf Hals? Polizeigewerkschafter verteidigt Fixierung von Angreifern


"Geht um Verhältnismäßigkeit"
Knie auf Hals? Polizeigewerkschafter verteidigt Fixierung von Angreifern

Von dpa
Aktualisiert am 15.07.2021Lesedauer: 2 Min.
Das Wort "Polizei" steht auf einem Einsatzwagen (Symbolbild): Der Chef der Polizeigewerkschaft hat das Fixieren von Angreifern verteidigt.Vergrößern des Bildes
Das Wort "Polizei" steht auf einem Einsatzwagen (Symbolbild): Der Chef der Polizeigewerkschaft hat das Fixieren von Angreifern verteidigt. (Quelle: Marijan Murat/dpa)

In München ist ein Mann im Februar 2020 von einem Polizisten am Kopf und Hals fixiert worden. Die Staatsanwaltschaft prüft den Einsatz – der Chef der Polizeigewerkschaft sagt, im Gemenge sei alles denkbar.

Das Knien auf dem Hals von Verdächtigen kann aus Sicht des Landesvorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft, Ralf Kusterer, in Ausnahmefällen vorkommen. "Im Gemenge ist alles denkbar", sagte Kusterer der Deutschen Presse-Agentur. "Es geht immer um Verhältnismäßigkeit. Undenkbar ist es für mich nicht."

Die Polizei habe teils mit Menschen zu tun, die etwa unter Drogen stünden. Die Gewalt gegen Polizeibeamte scheine grenzenlos zu sein. "Da kann es durchaus sein, dass sie im Handgemenge kurzzeitig auch mal auf dem Hals landen." Es sei aber nichts, was die Polizei trainiere, es zähle auch nicht zum Repertoire der Abwehrtechniken.

Staatsanwaltschaft prüft umstrittenen Einsatz in München

Die Staatsanwaltschaft München I überprüft derzeit einen Einsatz der Bundespolizei in einer Münchner S-Bahn-Station vom Februar 2020. Auf einem Video des Einsatzes aus einer Polizisten-Bodycam ist zu sehen, wie ein Polizist auf Kopf- und Halsregion eines um Hilfe rufenden Mannes kniet.

Das Video erinnert auf den ersten Blick – auch wenn die Folgen nicht zu vergleichen sind – an den tödlichen Polizeieinsatz gegen George Floyd in den USA, der eine Welle des Entsetzens und große Proteste ausgelöst hatte. Floyd war am 25. Mai vergangenen Jahres in Minneapolis bei einem brutalen Polizeieinsatz getötet worden. Ein Polizist presste sein Knie gut neun Minuten lang auf Floyds Hals, während dieser immer wieder flehte, ihn atmen zu lassen. Floyd verlor das Bewusstsein und starb wenig später. Der Polizist wurde zu 22 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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