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München

Kaufland-Skandal: Warum viele Münchner trotzdem weiter dort einkaufen


KVR kündigt Kontrollen an
Nach Kaufland-Skandal: So reagieren Münchner Kunden


09.04.2025Lesedauer: 3 Min.
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Nach Hygienemängeln gab es bei Kaufland viel Aufruhr (Symbolbild): In München wird trotzdem weiter fleißig eingekauft. (Quelle: Oliver Berg/dpa/dpa-bilder)
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Von den aufgedeckten Hygienemängeln bei Kaufland sind auch vier Filialen in München betroffen. Vor Ort zeigen sich jedoch nur wenige Kunden geschockt von den Enthüllungen.

Es herrscht reger Betrieb an diesem Aprilnachmittag im Untergeschoss des Einkaufszentrums PEP in Neuperlach. Unentwegt schieben Menschen ihre randvollen Einkaufswagen aus der Kaufland-Filiale. Dass diese Supermarktkette vor wenigen Tagen für reichlich unappetitliche Schlagzeilen gesorgt hat, ist hier nirgendwo zu lesen – und auch bei den meisten Kunden kein Thema.

Kunde Manfred Leyerer, 61, bringt gerade einen Großeinkauf zu seinem Auto. Er habe nichts gehört von den Enthüllungen des Magazins "Stern" und der RTL-Sendung "Team Wallraff", sagt er. Und behauptet: "Das ist doch in anderen Supermärkten genau das Gleiche."

Vereinzelte Kritik, doch die Empörung bleibt aus

Etwas anders bewertet das die 28-jährige Martina, die ihren Nachnamen nicht nennen will. Sie hat sich die Doku über die schwerwiegenden Hygienemängel in etlichen Kaufland-Filialen zwar nicht angesehen, aber darüber gelesen. "Das hört sich natürlich eklig an", sagt sie hinsichtlich der Berichte über Mäusekot, abgelaufene Produkte und Schimmel im Kühlregal. Fleisch oder Obst würde sie deshalb zurzeit nicht hier kaufen, sagt Martina und öffnet ihre Tasche. "Ich habe nur ein paar abgepackte Sachen geholt. Nudeln, Tomatensoße und so etwas."

Mehrere andere Kunden winken dagegen genervt ab, wenn sie auf die Undercover-Recherche von "Stern" und "Team Wallraff" angesprochen werden, und setzen ihren Einkauf fort. Die "Stern"-Reporterinnen und -Reporter haben eigenen Angaben zufolge deutschlandweit 50 Kaufland-Filialen besucht und bei 48 davon oft schwerwiegende Mängel entdeckt.

Betroffen waren demnach auch vier Supermärkte in München, und zwar die Standorte in Moosach, Milbertshofen, Schwabing und Neuperlach. Sie tauchen – anders als die Kaufland-Filiale in Berg am Laim – auf einer interaktiven Deutschlandkarte des "Stern" auf. Welche konkreten Mängel vorlagen, ist dort jedoch nicht ersichtlich.

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KVR: "Keine gravierenden Mängel festgestellt"

Derweil teilt eine Sprecherin des Münchner Kreisverwaltungsreferats (KVR) t-online auf Nachfrage mit, dass die vier betroffenen Kaufland-Filialen allesamt im ersten Quartal dieses Jahres überprüft worden seien. "Die Kontrollen erfolgten entsprechend den Vorgaben für die Lebensmittelüberwachungsbehörden." Unter anderem seien alle Betriebsräume und Bereiche untersucht worden – "insbesondere auf die Einhaltung der Vorschriften zur Hygiene, Lebensmittelsicherheit, Warenfrische und Kennzeichnung".

Der KVR-Sprecherin zufolge wurden bei den Kontrollen Beanstandungen festgestellt. "Diese waren nicht gravierend und wurden umgehend beseitigt." Seitens der Kundschaft gab es unterdessen kaum Klagen über die Kaufland-Supermärkte, so die Behördensprecherin. Seit 2023 habe die Zahl der Beschwerden für alle fünf Münchner Filialen im einstelligen Bereich gelegen.

Infolge der Enthüllungen von "Stern" und "Team Wallraff" werde das KVR "in nächster Zeit Schwerpunktkontrollen zu den im Bericht genannten allgemeinen Beanstandungen machen", kündigt die Sprecherin an.

So reagiert der Kaufland-Chef: "Jüngste Bilder tun uns weh"

Mittlerweile hat auch die Supermarktkette auf die Vorwürfe reagiert – und einen Fünf-Punkte-Plan vorgelegt. Dieser umfasst unter anderem ein jährliches Investment von einer halben Milliarde Euro in neue Kühlmöbel, die Grundreinigung aller Filialen und den Einsatz externer Institute zur Qualitätssicherung.

"Die jüngsten Bilder aus unseren Filialen tun uns weh und machen uns betroffen", wird Jochen Kratz, der Deutschlandchef von Kaufland, in einer Mitteilung des Konzerns zitiert. "Das ist nicht die Kaufland-Welt, die 90.000 Mitarbeiter und Millionen Kunden kennen. Die Kunden erwarten bei Kaufland zu Recht Frische und Qualität."

Das Unternehmen Kaufland mit Sitz in Neckarsulm hat eigenen Angaben zufolge mehr als 770 Filialen in Deutschland. Die Supermarktkette ist eine Tochterfirma der Schwarz-Gruppe.

Verwendete Quellen
  • Statement von Kaufland

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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