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München

1860 München: Legt Dickson Abiama gegen den SV Sandhausen direkt nach?


Endspurt in der 3. Liga
"Löwen"-Stürmer Abiama: Vom Straßenkicker zum Hoffnungsträger


08.04.2025Lesedauer: 3 Min.
Jubelt über sein erstes Tor im "Löwen"-Dress: Dickson Abiama erzielte gegen Cottbus das Tor zur 1:0-Führung.Vergrößern des Bildes
Jubelt über sein erstes Tor im "Löwen"-Dress: Dickson Abiama erzielte gegen Cottbus das 1:0. (Quelle: IMAGO/Ulrich Wagner)
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Nach seinem ersten Tor scheint Dickson Abiama endgültig bei den Münchner "Löwen" angekommen zu sein. Bis dahin war es ein ungewöhnlicher Karriereweg.

Auf diesen Moment hatte Dickson Abiama lange warten müssen – sehr lange sogar. Doch am Samstagnachmittag um 14.18 Uhr fand die Durststrecke des 26-Jährigen ein Ende. Beim 5:1-Heimsieg von 1860 München gegen Energie Cottbus erzielte Abiama den Treffer zur 1:0-Führung. Es war nicht nur sein erstes Tor für die "Löwen", sondern auch sein erstes überhaupt seit Ende Oktober 2023.

Damals trug der Offensiv-Allrounder, der sowohl auf den Flügeln als auch im Zentrum spielen kann, noch das Trikot der Spielvereinigung Greuther Fürth in der 2. Bundesliga. Über den 1. FC Kaiserslautern landete er Anfang des Jahres schließlich in Giesing. "Ich bringe sehr viel Tempo mit", beschrieb er damals bei seiner Vorstellung seine Stärken: "Ich hoffe, dass ich der Mannschaft helfen kann, indem ich Assists gebe oder Tore schieße."

Das hoffte auch "Sechzig"-Sportgeschäftsführer Christian Werner, der Abiama genau deshalb für ein halbes Jahr von Lautern ausgeliehen hatte. "Wir sind der Überzeugung, dass er uns in der aktuellen Situation extrem helfen kann", gab er sich zuversichtlich, im 26-Jährigen eine wichtige Verstärkung für den Abstiegskampf in der 3. Liga gefunden zu haben. Nur so richtig in Tritt kommen wollte Abiama zunächst nicht.

Von den Straßen Nigerias bis in die Bundesliga

Zwar stand er seit seinem Winterwechsel in allen neun Partien in der Startelf, doch erst im siebten Einsatz beim 2:1-Derbysieg gegen Unterhaching gelang ihm mit einer Vorlage seine erste Torbeteiligung im "Löwen"-Dress. Hängen ließ sich Abiama aber dennoch nicht, das würde seinem Naturell widersprechen. "Der Schlüssel für mich war es, nie aufzugeben und weiterzumachen. Ich habe immer Gas gegeben", sagte er schon bei seiner Präsentation mit Blick auf seinen bisherigen Karriereweg.

Dieser war nämlich alles andere als gewöhnlich. Erst mit 17 Jahren kam Abiama aus seiner Heimat Nigeria nach Deutschland. In dem Land im Osten Afrikas wuchs er bei seinen Großeltern auf, seine Eltern waren schon einige Jahre zuvor ohne ihn nach Deutschland ausgewandert. Das Fußballspielen lernte er auf den Straßen Nigerias. "Wir hatten keinen Trainer oder so etwas. Bei mir passiert alles aus Instinkt. Es ist ein Geschenk Gottes", sagte er.

Den Traum, eines Tages Profi zu werden, hatte er aber auch damals schon. Als er nach Deutschland kam, sei dessen Verwirklichung aber "etwas unrealistisch" gewesen. "Ich habe in der untersten Liga angefangen", erinnerte er sich. Über Kreisklassist SpVgg Mögelsdorf 2000 ging es zunächst in die Landesliga zur SG Quelle Fürth und schließlich weiter zum Erlanger Bayernligisten SC Eltersdorf. "Dort hat mich dann Greuther Fürth gescoutet", erzählte er.

Mit den "Kleeblättern" schaffte er gleich in seiner ersten Saison den Aufstieg in die Bundesliga, wozu Abiama sieben Tore und zwei Vorlagen beisteuerte. Doch sowohl in der Bundesliga als auch nach dem Abstieg zurück in die 2. Bundesliga stagnierte seine Entwicklung. Auch in Kaiserslautern, wohin er im Januar 2024 wechselte, fand er nicht wieder zur alten Stärke zurück. Erst bei den "Löwen" scheint der 26-Jährige nun wieder aufzublühen.

Lob vom Trainer nach Premierentreffer

Lob für seine Leistung gegen Cottbus bekam Abiama von seinem Trainer Patrick Glöckner. "Die Mannschaft und ich freuen uns natürlich sehr, dass er sein erstes Tor geschossen hat." Der Treffer sei der Lohn "für seine guten Leistungen, die er auch in der Vergangenheit schon des Öftern gezeigt hat", sagte der 48-Jährige am Dienstag auf der Pressekonferenz vor dem anstehenden Heimspiel gegen Abstiegskonkurrent SV Sandhausen am Mittwochabend.

Ob bei Abiama nun der im Sport so oft genannte sprichwörtliche Knoten endlich geplatzt ist, konnte der Coach nicht sagen. "Das werden wir in den nächsten Spielen sehen." Zugleich gab er seinem Angreifer eine Startelfgarantie für die wichtige Partie gegen die Kurpfälzer (Anpfiff: 19 Uhr), die im Abstiegskampf fast schon zum Siegen verdammt sind.

Auf der Pressekonferenz hob Glöckner noch einmal explizit die Bedeutung der Partie gegen den Tabellenachtzehnten hervor. "Für mich ist es definitiv das schwerste Spiel der Saison. Weil ich eine Mannschaft sehe, die eine wahnsinnige individuelle Qualität hat. Wir sind extrem gewarnt." Sein Team werde daher keinen Deut nachlassen. Schließlich könnten die Münchner mit einem Sieg einen wichtigen Schritt in Richtung des endgültigen Klassenerhalts machen. Bei 1860 werden sie daher hoffen, dass sich Abiama für sein nächstes Tor nicht ganz so viel Zeit lässt.

Verwendete Quellen

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