Internationaler Frauentag "Großer Nachholbedarf" in Bayern: Verdi appelliert an Söder

Der internationale Frauentag steht vor der Tür. Die Gewerkschaft Verdi fordert den Freistaat auf, beim Thema Gleichstellung nachzurüsten.
Zum Internationalen Frauentag am Samstag, 8. März, ruft die Gewerkschaft Verdi Bayern Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und die bayerische Staatsregierung zu entschlossenem Handeln in der Gleichstellungspolitik auf. Luise Klemens, Landesbezirksleiterin von Verdi Bayern, erklärte, Söder sollt die Frauen- und Gleichstellungspolitik auf die Agenda der Sondierungsgespräche der Bundesebene setzen. "Gerade Bayern würde davon erheblich profitieren, da hier noch großer Nachholbedarf besteht bei der Gleichstellung von Frauen."
Erheblicher Nachholbedarf beim Thema Gleichstellung in Bayern
Klemens betonte, dass Bayern erheblichen Nachholbedarf beim Thema Gleichstellung habe. Der Frauenanteil im Bayerischen Landtag liegt bei nur 24,6 Prozent – der niedrigste Wert unter den Bundesländern. Noch gravierender ist die Situation in der bayerischen Staatsregierung: Von 17 Regierungsmitgliedern sind nur vier Frauen (22,2 Prozent).
Diese vier Punkte fordert die Gewerkschaft:
Paritätische Besetzung der Gremien
In den Sondierungsteams zur Bildung der Bundesregierung zeigt sich eine klare Männerdominanz: Nur zwei Frauen stehen sieben Männern auf Seiten der CDU/CSU gegenüber. "Das darf sich bei der späteren Besetzung von Ministerien nicht fortsetzen", forderte Klemens.
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit
Der Gender Pay Gap liegt bundesweit bei 16 Prozent und in Bayern sogar noch höher. Bettina Messinger von Verdi Bayern fordert daher die Umsetzung der EU-Entgelttransparenzrichtlinie sowie ein Verbandsklagerecht, um Lohngerechtigkeit voranzutreiben.
Ohne Maßnahmen drohe ein Rückschritt für die Demokratie
Bekämpfung der Altersarmut
Mit einer Altersarmutsquote von 24,5 Prozent bei Frauen ab 65 Jahren führt Bayern das negative Ranking im Bundesvergleich an. "Es braucht eine Stabilisierung der Renten und eine bessere Honorierung von Care-Arbeit. Auch davon würden die Frauen in Bayern besonders profitieren", sagte Bettina Messinger, Landesbezirksfrauensekretärin bei ver.di Bayern
Unterstützung für pflegende Angehörige
Zwei Drittel der Sorgearbeit werden nach wie vor von Frauen geleistet, oft zusätzlich zur Erwerbsarbeit. Ver.di fordert daher bessere Angebote zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf sowie adäquate Lohnersatzleistungen für pflegende Angehörige.
- Pressemitteilung von Verdi vom 07. März 2025
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