Nächste Runde im Tarifstreit Warnstreik bei Post – Briefe können später kommen
Drohende Verzögerungen bei der Briefwahl durch Streiks bei der Deutschen Post? Am Dienstag ruft Verdi wieder zur Arbeitsniederlegung auf.
Die Gewerkschaft ver.di setzt ihre Warnstreiks bei der Deutschen Post AG fort und erhöht den Druck auf den Arbeitgeber kurz vor der Bundestagswahl. Nach dem Auftakt in der vergangenen Woche sind an diesem Dienstag erneut zahlreiche Beschäftigte in Bayern zum Streik aufgerufen. Die Arbeitsniederlegungen konzentrieren sich hauptsächlich auf die Briefzentren an acht Standorten: München, Würzburg, Freising, Nürnberg, Amberg, Regensburg, Rosenheim und Augsburg.
Bayernweit sind rund 400 Mitarbeiter im Bereich Briefzentren/Briefsortierung zum Streik aufgerufen. Das kann nach Auskunft der Gewerkschaft Verdi zu Verzögerungen bei der Zustellung von Briefen führen – voraussichtlich aber erst am Mittwoch. Insgesamt würden sich die Auswirkungen auf die Kunden aber in Grenzen halten.
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Rund drei Wochen vor der Bundestagswahl stellt sich die Frage, ob Streiks in den Briefzentren auch Auswirkungen auf die Briefwahl haben. Immerhin haben 2021 fast die Hälfte der Wähler über Briefwahl abgestimmt. Die Wahlbriefe müssen bis zum 23. Februar um 18.00 Uhr bei der zuständigen Stelle eingehen, um gültig zu sein. Die Deutsche Post hatte bereits zugesichert, dass Wahlbriefe, die bis zum 20. Februar 2025 vor der letzten Leerung des Briefkastens eingeworfen oder in einer Postfiliale abgegeben werden, rechtzeitig die jeweilige Wahlstelle erreichen.
Verdi zeigt sich enttäuscht über die bisherigen Verhandlungen
Die Gewerkschaft Verdi rechnet indes nicht mit einer nennenswerten Beeinflussung der Briefwahl durch den Streik am Dienstag, heißt es in der Mitteilung. David Merck, Landesbezirksfachbereichsleiter Postdienste bei Ver.di, zeigte sich enttäuscht über die bisherigen Verhandlungsergebnisse: "Die zweite Verhandlungsrunde brachte kaum Fortschritte. Die Arbeitgeber bezeichnen unsere Forderungen als nicht finanzierbar – eine für uns inakzeptable Haltung."
Nach drei Warnstreiktagen in der vergangenen Woche ist es die vierte Aktion – sowohl deutschlandweit als auch in Bayern. Hintergrund sind die laufenden Tarifverhandlungen bei Deutscher Post und DHL. Eine zweite Verhandlungsrunde in der vergangenen Woche hatte keine greifbaren Ergebnisse gebracht.
Verdi pocht auf ein Entgeltplus von sieben Prozent und zusätzliche Urlaubstage. Die Post stellt den Spielraum für Lohnerhöhungen jedoch als "sehr gering" dar. Die nächste Runde der Tarifverhandlungen ist für den 12. und 13. Februar angesetzt.
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
- Mitteilung der Gewerkschaft Verdi vom 4.2.2025
- Eigene Recherche