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München

München: Reiter sagt nach Anschlag Geldbeutelwaschen am Fischbrunnen ab


Nach Anschlag
Stadt sagt traditionelles Geldbeutelwaschen ab

Von dpa, t-online, gug

Aktualisiert am 25.02.2025 - 07:11 UhrLesedauer: 2 Min.
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Politiker und bekannte Persönlichkeiten am Fischerbrunnen (Archivbild): Beim Geldbeutelwaschen wird das Münchner Stadtsäckel symbolisch in den Fischbrunnen auf dem Marienplatz getaucht, um finanzielles Glück heraufzubeschwören. (Quelle: imago stock&people/imago)
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Ein Auto rast in einen Demo-Zug und tötet zwei Menschen. Sollten Veranstaltungen im Freien nun abgesagt werden? OB Dieter Reiter spricht von einer schweren Entscheidung.

Absperrungen sollen Weihnachtsmärkte schützen, an Fußgängerzonen gibt es oft schon versenkbare Poller. Doch wie kann man Menschen auf Straßen schützen? Nach dem Auto-Anschlag in München auf eine Demo mit Dutzenden Verletzten und zwei Toten wird diese Frage diskutiert.

Das Innenministerium unterstreicht: "Es gibt derzeit keine Veranlassung, Veranstaltungen aktuell oder in der Faschingszeit aus Sorgen um die Sicherheitslage nicht zu besuchen." Polizei und Behörden ergriffen alle möglichen Maßnahmen, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Stadt sagt traditionelles Geldbeutelwaschen ab

In München war manchen Faschingsfans nach dem Anschlag vom 13. Februar allerdings nicht mehr nach Feiern zumute, mehrere Veranstaltungen wurden abgesagt. So gab die Stadt am Montag etwa bekannt, dass es in Absprache mit der Hacker Pschorr-Brauerei kein traditionelles Geldbeutelwaschen am Fischbrunnen auf dem Marienplatz geben wird. Dieses hätte am Aschermittwoch, 5. März, stattfinden sollen.

Für Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) eine Gratwanderung: "Wann dürfen wir nach dem schrecklichen Anschlag wieder zur Normalität zurückkehren? Bereits einen Tag nach Ende des Faschings, zu dem wir alle städtischen Veranstaltungen abgesagt haben? Ein Richtig oder Falsch gibt es hier nicht", heißt es auf der Seite der Stadt. Es sei eine schwierige Entscheidung, die aber getroffen werden müsse. "Ich halte es deshalb für angemessen, aus Respekt vor den Opfern und ihren Angehörigen auch diese Veranstaltung noch abzusagen."

Sicherheitskonzepte überprüfen und anpassen

Das Innenministerium betonte: "Vorhandene Sicherheitskonzepte sind zwingend auf Schwachstellen zu überprüfen und erforderlichenfalls anzupassen." Die Polizei werde bei Veranstaltungen je nach Lage verstärkt Präsenz zeigen und beispielsweise einzelne Personen und Taschen kontrollieren, um das Messerverbot zu überwachen. Die Maßnahmen hingen vom jeweiligen Einzelfall ab.

Auch Polizeigewerkschafter machen sich Gedanken. "Ein solcher Anschlag zwingt uns natürlich, unsere Konzepte zu hinterfragen", sagt Jürgen Köhnlein, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) in Bayern. Ähnlich äußerte sich der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Florian Leitner. Es werde aber immer ein gewisses Restrisiko bleiben, sagte Leitner.

Veranstaltungen immer neu bewerten

Köhnlein sagte, Großveranstaltungen wie Faschingsumzüge oder Demonstrationen wie politische Kundgebungen oder Gewerkschaftsproteste mit besonders gefährdeten Teilnehmergruppen müssten stets neu bewertet werden.

Je nach Lage müssten Maßnahmen angepasst werden. "Sinnvoll wären etwa mehr Kontrollbereiche, ein verstärkter Einsatz von verdeckten Kräften, eine engmaschige Videoüberwachung sowie gegebenenfalls bauliche Maßnahmen wie Absperrungen oder Fahrzeugbarrieren", sagt Köhnlein. Essenziell sei die Kooperation mit den Veranstaltern. Sie müssten noch mehr in die Pflicht genommen werden, etwa durch den verstärkten Einsatz von Ordnerdiensten, um die Polizei zu entlasten.

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KI könnte auffälliges Verhalten analysieren

Diskutiert werde zudem eine noch engere Zusammenarbeit mit Nachrichtendiensten und eine punktgenauere Gefahrenanalyse im Vorfeld, sagte Köhnlein weiter. Auch Drohnen und verbesserte Körperkameras könnten einen Beitrag leisten. KI-gestützte Systeme wiederum könnten auffälliges Verhalten analysieren. Datenschutz und versammlungsrechtliche Fragen müssten aber mitbedacht werden.

Während das Innenministerium die bayerische Polizei als personell und materiell hinreichend ausgestattet betrachtet, sehen die Gewerkschafter hier Luft nach oben. Es brauche mehr Personal und eine bessere technische Ausstattung, hieß es von beiden.

Verwendete Quellen

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