Wirkt vor allem präventiv Bayerns Polizei setzt zunehmend auf Taser
Bayerns Polizei nutzt Taser immer häufiger. Die Elektroschockwaffen verhindern oft schon durch Androhung Eskalationen.
Elektroschockpistolen, auch als Taser bekannt, erfreuen sich bei der bayerischen Polizei wachsender Beliebtheit. Nach Angaben des Innenministeriums in München wurden die Geräte bis zum 11. November dieses Jahres bereits 103 Mal eingesetzt – ein weiterer Anstieg gegenüber den Vorjahren. 2023 seien es insgesamt 102 Einsätze, 2022 noch 79 gewesen. Besonders häufig habe die bloße Androhung ausgereicht: In 68 Fällen sei allein durch das Zeigen der Waffe eine Situation entschärft worden.
Die Taser, offiziell "Distanzelektroimpulsgeräte" (DEIG) genannt, kommen hauptsächlich bei Unterstützungskommandos, Spezialeinheiten und geschlossenen Einsatzeinheiten der Landespolizei zum Einsatz. Sie werden immer in Viererteams genutzt, um alternative Maßnahmen bereitzuhalten, falls der Einsatz der Elektroschockpistole nicht wirkt.
Bisher nur leichte Verletzungen gemeldet
Die Wirkung basiert auf einem Stromfluss, der den Getroffenen kurzzeitig lähmt. Laut Innenministerium habe es bei den bisherigen Einsätzen keine Todesfälle oder bleibenden Schäden gegeben. Lediglich oberflächliche Verletzungen durch die Projektile oder leichte Sturzverletzungen seien gemeldet worden.
Die präventive Wirkung sei ebenfalls hoch, da die Geräte in gut sichtbarer gelber Farbe gestaltet sind und bereits das Drohen oder das Zeigen eines Lichtbogens häufig ausreichend ist, um Konflikte zu entschärfen. Das Ministerium betont, dass durch die Nutzung der Taser viele körperliche Auseinandersetzungen mit Verletzungspotenzial vermieden wurden.
- Nachrichtenagentur dpa