LKA warnt Eltern Mehr als 600 Kinder gelten in Bayern derzeit als vermisst
Plötzlich ist das eigene Kind weg: Kaum etwas ist für Eltern schlimmer. Das LKA hat nun eine Statistik veröffentlicht, wie viele Fälle noch ungelöst sind.
Im vergangenen Jahr wurden in Bayern 11.899 Kinder und Jugendliche als vermisst gemeldet. Laut Bayerischem Landeskriminalamt (BLKA) konnte die Mehrheit der Fälle innerhalb von drei Tagen geklärt werden. Ende Januar galten jedoch bayernweit nach wie vor 156 Kinder und 467 Jugendliche als vermisst. Von ihnen wurden etwa 500 seit mehr als drei Monaten nicht gefunden.
Ein Sprecher des BLKA erklärte, dass nur wenige Fälle mit einem vermuteten Gewaltverbrechen in Verbindung stehen. Viele Vermisste seien Ausreißer, die wiederholt verschwinden und zurückkehren. Außerdem spielen Sorgerechtsstreitigkeiten oft eine Rolle, bei denen ein Elternteil nicht weiß, wo sich das Kind befindet.
Ein großer Teil der aktuell vermissten Kinder sind den Angaben zufolge unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Diese gelten häufig über Jahre hinweg als vermisst, da Bayern für viele nur eine Zwischenstation auf ihrer Reise darstellt.
Apell an Eltern: Keine Scheu vor Polizei
Das LKA appelliert an Eltern in ganz Bayern, umgehend die Polizei einzuschalten, wenn sie nicht wissen, wo ihr Kind ist. Jede Information kann wichtig sein, sogar vermeintlich unwichtige Details wie ein vorangegangener Streit könnten entscheidend sein, um den Aufenthaltsort zu ermitteln.
Scheu, die Polizei einzuschalten, sollten Eltern bei Kindern unter 18 Jahren nicht haben. "Sie gelten für die Polizei bereits als vermisst, wenn sie ihren gewohnten Lebenskreis verlassen haben und ihr Aufenthalt nicht bekannt ist."
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa