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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Fühle mich persönlich angegriffen" Teufelsrad-Betreiberin genervt von Thema Spanner
Die Betreiberin des Traditions-Fahrgeschäfts "Teufelsrad" ist genervt von der Upskirting-Debatte. Die Schuld sieht sie nicht bei ihrem Betrieb.
Eine Gruppe junger Frauen sitzt lachend in der Mitte des "Teufelsrads" und versucht angestrengt, nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Bisweilen hebt sich ihr Dirndl durch die Drehbewegung. Für so manchen Spanner die Gelegenheit, schnell das Handy zu zücken und ein Foto oder Video zu machen. In diesem Jahr ist das, soweit bekannt, noch nicht passiert. Anders im Jahr 2023. Damals stand das Teufelsrad genau deshalb in den Schlagzeilen – ganz zum Unmut der Betreiberin.
Elisabeth Polaczy ist genervt von dem Thema, das für ihr Geschäft mehr als schädigend ist. Die Rede ist vom sogenannten Upskirting, also dem Fotografieren oder Filmen unter den Rock von Frauen. Meist geht es den Spannern um Aufnahmen von deren Gesäß oder Genitalien. Laut Polaczy eine Unart mancher Männer, für die sie und ihr Fahrgeschäft nichts können: "In jedem Bierzelt oder bei anderen Fahrgeschäften existiert das gleiche Problem", sagt sie genervt – und weiter: "Ich fühle mich persönlich angegriffen."
In diesem Jahr musste Polaczy deswegen zum ersten Mal links und rechts vom Kassenbereich Schilder aufhängen. Da steht jetzt unter anderem: "Videos und Stills von anderen Personen ohne deren Erlaubnis, insbesondere das Stellen ins Internet, sind bei uns verboten. Das verletzt u. a. das Recht am eigenen Bild und ist eine Straftat."
Genau diesen Wortlaut habe ihr die Stadt München vorgegeben – und die Betreiberin habe ihn genauso übernommen. Der Grund: Eine Frau reichte Klage ein, weil sie angeblich während ihres Besuchs auf dem Teufelsrad von einem Mann gefilmt worden sei. Die Staatsanwaltschaft lehnte die Klage jedoch nach den Schilderungen der Betreiberin ab.
Frauen müssen damit rechnen, dass ihr Rock hochfliegt
Dass die Diskussion um das Upskirting dieses Jahr weitergeht, scheint Polaczy zu ärgern. "Vor Corona war das alles gar kein Thema. Das fing erst in den vergangenen zwei Jahren an." Sie sieht die Schuld beim männlichen Geschlecht und nicht bei ihrem Fahrgeschäft. "Das ist einfach widerlich, was die Männer da treiben."
- Reporter vor Ort