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München

Gasthaus Valepp von Manuel Neuer: Wirt verteidigt Preise


Debatte über Preise
Valepp-Wirt: "Hat nichts mit Schickimicki zu tun"


Aktualisiert am 12.09.2024Lesedauer: 3 Min.
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Das Forsthaus Valepp: Das Haus stand jahrelang leer – jetzt ist es wieder geöffnet, unter anderem dank Manuel Neuer.Vergrößern des Bildes
Das Forsthaus Valepp: Das Haus stand jahrelang leer – jetzt ist es wieder geöffnet, unter anderem dank Manuel Neuer. (Quelle: Forsthaus Valepp)

Ein Gastwirt hat gemeinsam mit Manuel Neuer in einen Gasthof mitten in den Alpen investiert, wenig später hat sich eine Debatte über die Preise entzündet. Jetzt wehrt sich der Gastronom vehement.

"Das Gasthaus sollte eher in Dubai stehen", "für die reiche Münchner Schickeria gedacht" oder "der Preis ist schon eine Ansage". Solche Bewertungen sammeln sich bei Google, seitdem das Forsthaus Valepp vor einigen Tagen eröffnet hat. Der Berggasthof liegt mitten im Mangfallgebirge südlich des Tegernsees. Gastronom Johannes Rabl hat zuvor gemeinsam mit Fußballstar Manuel Neuer Millionen in die Renovierung des leer stehenden Gebäudes gesteckt.

Der Gastronom reagierte auf die Debatte und senkte kurzerhand die Preise für einige Gerichte. Die Kritik an der Preisgestaltung weist er gegenüber t-online jedoch entschieden zurück. Vor allem von "Schickimicki"-Vorwürfen will er nichts hören, vielmehr pocht er auf Verständnis und holt zu Gesellschaftskritik aus.

Der Wirt argumentiert, dass die Betriebskosten im Forsthaus Valepp aus verschiedenen Gründen um rund 25 Prozent höher seien als üblich. Ein wesentlicher Faktor sei die Lage – 16 Kilometer entfernt von der nächsten Ortschaft. Der Wirt sagt: "Zehn Jahre lang fand sich niemand, der es gewagt hat, das Anwesen zu sanieren, weder Brauereien, ansässige Gastronomien noch der Freistaat Bayern. Zu hoch waren die Auflagen der Denkmal- und Naturschutzbehörden und zu abgelegen war der Betrieb."

Rabl: "Enormer Aufwand spiegelt sich in Preisen wieder"

So habe es dort weder nutzbare Stromversorgung, Wasserleitungen, noch einen Telefonanschluss für einen geregelten Gastronomiebetrieb gegeben. Die Sanierungskosten seien dementsprechend hoch gewesen. Sechs Millionen haben Rabl und Neuer eigenen Angaben nach dort investiert. "Vielleicht kann sich die Mehrheit der aktuellen Kritiker nicht vorstellen, was mit der Sanierung einhergegangen ist und welcher Aufwand nötig war", sagt Rabl. Jedes Teil im Forsthaus sei von einheimischen Handwerkern maßgefertigt worden, kein Möbelstück stamme von der Stange.

Dieser enorme Aufwand spiegele sich nun auch in den Preisen wider, argumentiert der Wirt. Er betont aber, dass "die Wertigkeit der Sanierung nicht dem Schickimicki-Gedanken der Betreiber" geschuldet sei, sondern der Tatsache, dass das Baudenkmal Forsthaus kulturhistorisch nie eine einfache Almhütte war. Vielmehr sei es ein Prunkbau in den Bergen gewesen, weshalb es falsch gewesen wäre, eine Hütte daraus zu machen, findet Rabl.

Speisekarte habe nichts mit "Schickimicki" zu tun

Überhaupt scheint er sich an "Schickeria"- und "Schickmicki"-Vorwürfen zu stören. Eine Speisekarte, auf der Wurstsalat, Apfelstrudel und Fleischpflanzerl stehen, habe gar nichts mit Schickimicki zu tun, argumentiert er. "Am benachbarten Tegernsee werden Champagnerpartys und Hummerwochen als Schickimicki bezeichnet, im Forsthaus sollen es Obatzda und gesalzener Radi sein?"

Die Gäste störten sich allerdings den Rezensionen im Netz zufolge nicht an dem, was auf der Speisekarte angeboten wird, sondern an den Preisen dafür. Vor allem der Wurstsalat, der nach der Eröffnung bei 14,50 Euro lag, wurde scharf kritisiert. Lesen Sie hier, was die Gäste im Detail bemängeln.

Produkte von heimischen Erzeugern treiben Preise

Rabl hingegen verweist darauf, dass alle Produkte von heimischen Metzgern, Bäckern und Händlern und nicht aus Massentierhaltung stammen. Das trage dazu bei, dass die Preise etwas höher als anderswo seien. Er sagt: "Die Gesellschaft schreit in der eigenen Wohnung nach Bio-Lebensmitteln, nach höherem Mindestlohn, nach Unterstützung heimischer Betriebe." Im Restaurant oder an der Supermarktkasse werde das jedoch vergessen.

Der Geschäftsführer der Valepp hofft indes, dass sich die Bayern ein Beispiel an den Nachbarn in Tirol oder Südtirol nehmen. Dort seien Bier, Speckknödel oder Käseplatten teurer als hierzulande. Die Gäste forderten dort allerdings nicht, dass der Besuch im Restaurant günstiger sein muss, sondern lediglich, dass alles den Preis wert sein müsse.

Verwendete Quellen
  • Anfrage bei Johannes Rabl
  • Eigene Recherchen
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