Manuel Neuer und sein Forsthaus Valepp: Gäste beschweren sich über Preise

Manuel Neuer ist jetzt nicht mehr nur Torwart, sondern auch Gastronom. Eigentlich wollte er einen Gasthof für "jedermann" eröffnen. Gäste äußern daran beim Blick auf die Preise Zweifel.

Mit Spannung wurde die Eröffnung von Manuel Neuers Forsthaus Valepp erwartet. In den Umbau des Bergasthofs, der malerisch im Mangfallgebirge südlich vom Tegernsee liegt, hat der Fußballstar gemeinsam mit Gastronom Johannes Rabl Millionen gesteckt. Dennoch kündigten die beiden an, dass das Forsthaus Valepp ein Ort für "jedermann" sein solle. Man wolle jeden Geldbeutel bedienen, hieß es vor der Eröffnung. Eine Ankündigung, an der die ersten Gäste eine Woche nach der offiziellen Eröffnungsparty offenbar Zweifel haben.

Ein User bewertet das Forsthaus bei Google etwa mit zwei von fünf möglichen Sternen und schreibt: "Leider enttäuscht von der Preis-Leistung. 30 Euro fürs Schnitzel und die Halbe fast 6 Euro. Für die reiche Münchner Schickeria gedacht, aber leider nicht für jedermann."

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15 Euro für billige Lyoner?

Ähnlich deutlich wird auch ein anderer Nutzer. Er schreibt, dass er für ein halbes Hendl, ein Knödel-Tris und zwei Bier 50 Euro bezahlt habe. "Hendl und Knödel waren kalt, geschmeckt hat alles unterm Hund. Die sehen uns nie wieder. Das können alle anderen Hütten in der Umgebung besser", findet der Mann. Wieder ein anderer meint: "Wenn man sich die Preise auf der Speisenkarte für Essen und Getränke ansieht, sollte das Gasthaus eher in Dubai stehen, absolute Frechheit."

Kritik hagelt es in anderen Bewertungen vor allem am Wurstsalat. "Der Wurstsalat war eine billige Lyoner und voll überteuert. Geht das nicht anders in Bayern?", fragt ein Mann rhetorisch und vergibt nur einen Stern. Ein anderer lobt zwar den Standort und das "wunderschön" renovierte Forsthaus, findet aber auch: "Die Mini-Portion Wurstsalat aus schlichter Lyoner unspektakulär angemacht für über 15 Euro ist schon eine Ansage."

So teuer ist das Essen bei Neuer wirklich

Sind die Preise also wirklich so gepfeffert, wie es in den Bewertungen heißt? Tatsächlich kostet der Wurstsalat "nur" 14,50 Euro. Wer ein Brotzeitbrett mit Rauchschinken, Kaminwurz, Salami, Bergkäse, Kren und Schüttelbrot bestellt, muss laut Speisekarte sogar 17,50 Euro auf den Tisch legen.

Für das in den Bewertungen angesprochene Knödel-Tris werden 19,50 Euro fällig. Das halbe Grillhähnchen gibt es für 19,50 Euro. Wer lieber Gulasch mit Breznknödln essen will, muss sogar 26,50 Euro zahlen. Für das Wienerschnitzel werden mit 29,50 Euro tatsächlich fast 30 Euro fällig – der Zwiebelrostbraten von der Almochslende liegt mit 33,50 Euro sogar über der 30-Euro-Marke und ist zugleich das teuerste Hauptgericht auf der Karte.

Für die Halbe Helles werden 5,40 Euro fällig, die Maß kostet 10,80 Euro. Damit ist das Bier durchaus teurer als auf anderen Berghütten rund um den Tegernsee – aber immer noch deutlich billiger als auf der Wiesn, wo die Maß in diesem Jahr mehr als 15 Euro kostet. Eine Cola (0,33 Liter) gibt es bei Neuer für 4,50 Euro. Für einen Cappuccino zahlt man 4,90 Euro, Aperol Spritz gibt es für 9,50 Euro.

Ein Rotwein für mehr als 400 Euro

Dass die beiden Geschäftspartner auch Publikum mit großem Geldbeutel ansprechen wollen, zeigt sich beim Blick auf die Weinkarte. Dort findet man einige Weinflaschen (0,75 Liter), die weit über 100 Euro und teils auch über 200 Euro liegen. Das teuerste Angebot ist ein französischer Rotwein. Kostenpunkt: 429 Euro – dafür gibt es aber immerhin drei Liter.

Ein Schnäppchen ist die Einkehr bei Manuel Neuer also nicht. Zum Bild gehört aber auch, dass mehr Besucher das neu renovierte Gasthaus in ihren Bewertungen loben, als sich über die Preise dort beschweren. Immer wieder positiv erwähnt wird die "traumhafte Location" inmitten der Berge, viele empfinden auch das Essen als "sehr gut". Bei 51 Rezensionen (Stand 1. September) kommt das Gasthaus insgesamt auf 4,2 von fünf Sternen.