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München

Eiskapelle in Bayern: Wanderung zu faszinierendem Naturschauspiel


Experten warnen vor Betreten
Naturschauspiel in Bayern: Das Eisfeld im Sommer

Von t-online
16.08.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 105856305Vergrößern des BildesDie Eiskapelle mit Schmelzwasserbach am Fuß der Watzmann-Ostwand aus der Innenperspektive: Ein einmaliges Naturschauspiel (Archivbild). (Quelle: imageBROKER/Herbert Berger via www.imago-images.de/imago)

In den bayerischen Alpen lockt ein besonderes Naturschauspiel die Wanderer an. Selbst im Sommer ist es hier eisig kühl.

Im Herzen des Berchtesgadener Landes, am Fuße der imposanten Watzmann-Ostwand, verbirgt sich ein außergewöhnliches Naturphänomen: die Eiskapelle. Dieses ganzjährige Schneefeld, das sich auf einer Höhe von nur 930 Metern befindet, gilt als das am tiefsten gelegene permanente Eisfeld der deutschen Alpen. Das Berchtesgadener Land ist von München aus in eineinhalb Stunden zu erreichen.

Die Wanderung zur Eiskapelle bietet nicht nur einen Blick auf dieses einzigartige Naturphänomen, sondern auch atemberaubende Ausblicke auf die umliegende Bergwelt. Sie ist ein Muss für jeden, der die wilde Schönheit der Bayerischen Alpen erleben möchte. Das beginnt schon am Anfang des Weges.

Um in die Nähe des Naturschauspiels zu kommen, muss man zunächst übers Wasser. Der Weg beginnt mit einer Schifffahrt über den Königssee nach St. Bartholomä. Von dort aus führt eine etwa zweistündige Wanderung durch das wildromantische Eisbachtal bis zum Fuß der Watzmann-Ostwand.

Eisfeld durch große Mengen Schnee von der Watzmann-Ostwand

Das Besondere an der Eiskapelle ist ihre Beständigkeit trotz der relativ niedrigen Höhenlage. Ihre Existenz verdankt sie der Watzmann-Ostwand, von der im Winter große Mengen Schnee herabfallen und das Eisfeld bilden. Gespeist von immer wieder auftretenden Lawinen, trotzt sie selbst den wärmsten Sommermonaten. Im Inneren des Eisfeldes bilden sich im Sommer durch ein Abschmelzen faszinierende Hohlräume und Gänge, die der Formation ihren Namen geben, obwohl sich nichts mit einem sakralen Bau zu tun haben.

Kalte Luft fließt aus der Eiskapelle ab, warme Luft von außen dringt ein und erweitert die Schächte, die bis zu 15 Meter hoch werden. Das Eis schmilzt kontinuierlich und füllt so den Eisbach.

Obwohl die Eiskapelle ein beeindruckendes Schauspiel bietet, mahnen Experten zur Vorsicht. Das Betreten des Schneefeldes und insbesondere der Eishöhle selbst ist aufgrund der Gefahr von Eisabbrüchen und Lawinen lebensgefährlich. Jederzeit können Eisbrocken von der Decke herabfallen.

Experten warnen vor Betreten der Eishöhle

Die Eiskapelle ist deshalb ständig einsturzgefährdet. Auch ein Helm bietet keinen ausreichenden Schutz. Aufgrund von möglichen Steinschlägen und Lawinen aus der Watzmann-Ostwand ist ebenso der gesamte Bereich unterhalb des Eingangs potenziell gefährlich. Experten und Behörden warnen eindringlich davor, die Gefahrenzonen zu betreten.

Es gibt vor Ort Warnschilder und Absperrungen, die aus Sicht der Behörden unbedingt respektiert werden müssen. Immerhin: Die wortwörtlich "coole" Faszination der Eiskapelle lässt sich aber auch aus sicherer Entfernung betrachten.

Eiskapelle leidet zunehmend unter dem Klimawandel

Hinter der Eiskapelle steckt ein empfindliches Ökosystem, das zunehmend unter dem Klimawandel leidet. Abzulesen ist es daran, dass die steigenden Temperaturen laut Geologen die Randklüfte der Höhle stark aufgeweitet haben. Diese Bereiche sowie der Eingangsbereich der Höhle sind nur noch sehr dünn.

Normalerweise würde an dieser Stelle auch kein dauerhaftes Schneefeld existieren. Die sommerliche Schneegrenze liegt auf etwa 2000 Meter Höhe. Besucher werden gebeten, sich respektvoll zu verhalten und die Natur zu schützen. Auch, um sich selbst zu schützen: Viele Besucher gehen für Fotos immer wieder große Risiken ein. Dies sollte unbedingt vermieden werden, warnen die Experten.

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