Bergfeuer in Garmisch Was steckt hinter dem mysteriösen Flammenschauspiel in den Bergen?

Spektakuläre Feuer an Bergen in Bayern haben auf sozialen Medien für Aufsehen gesorgt. Dahinter steht eine jahrhundertealte Tradition.
Ein Foto der traditionellen Johannifeuer am Waxensteinkamm in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen hat auf der Plattform Reddit für Aufregung gesorgt. Das Bild der brennenden Bergkette wurde über 1.500 Mal positiv bewertet und führte zu einer lebhaften Diskussion mit über 100 Kommentaren.
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Viele Nutzer zeigten sich verwirrt über die spektakulären Flammen. "Was geht da vor in Garmisch-Partenkirchen?", fragte der Nutzer, der das Foto aufgenommen hatte. Zahlreiche Nutzer zogen Vergleiche zu Fantasy-Szenen aus "Der Herr der Ringe". "Gondor ruft um Hilfe", schrieb ein Nutzer und erntete dafür über 2.500 positive Bewertungen.
"Johannifeuer" sollen vor Unheil schützen
Was viele nicht wissen: Hinter dem spektakulären Schauspiel verbirgt sich eine jahrhundertealte Tradition, deren Wurzeln weit in die vorchristliche Zeit zurückreichen. Die Feuer, die üblicherweise um den 24. Juni entzündet werden, sollen laut Volksglauben Schutz vor Unheil bieten und symbolisieren den Höhepunkt des Sonnenjahres. Zusätzlich sollen sie Licht in die wieder kürzer werdenden Tage bringen. Auch in anderen Teilen Oberbayerns und im Münchner Umland wurden Johanni- bzw. Sonnwendfeuer entzündet.
Im Alpenraum gelten die Johannifeuer in Grainau als besonders eindrucksvoll. Bei Einbruch der Dunkelheit entsteht entlang des Waxensteinkamms eine durchgehende Lichterlinie. Junge Helfer steigen zu den abgelegenen Feuerstellen auf, die sich teils auf schmalen, felsigen Graten befinden.
Nach dem Entzünden der Feuer kehren die Helfer dann in der Dunkelheit mit Stirnlampen oder Fackeln ins Tal zurück.
Name geht auf Johannes den Täufer zurück
Der Name Johannifeuer geht auf den christlichen Feiertag Johannes des Täufers am 24. Juni zurück. Ursprünglich fanden die Feuer zur Sommersonnenwende am 21. Juni statt. Im Zuge der Christianisierung übernahm die Kirche diesen ursprünglich unchristlichen Brauch allmählich und verknüpfte ihn mit dem christlichen Johannistag.
Der Tag ehrt Johannes den Täufer, der im Christentum für die Verkündigung der Buße und die Vorbereitung auf das Kommen Jesu Christi steht.
- Eigene Recherchen
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