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München

Gewalt gegen Polizei in Bayern: Fast 3.000 Verletzte im Jahr 2024


Gewalt gegen Einsatzkräfte
Jeden Tag werden mehr als acht Polizisten verletzt

Von dpa
Aktualisiert am 25.06.2025 - 14:41 UhrLesedauer: 2 Min.
Jeden Tag werden mehr als acht Polizisten in Bayern verletztVergrößern des Bildes
Bei Polizeieinsätzen geht es schnell mal hoch her (Archivfoto): wie 2022 bei Protesten gegen Corona-Maßnahmen in Schweinfurt – Polizisten geraten dabei auch selbst in Gefahr. (Quelle: Daniel Vogl/dpa/dpa-bilder)
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Polizisten haben es oft nicht leicht. Ihr Job ist stressig und zunehmend auch gefährlich – das belegen die neuesten Zahlen zum Lagebild. Eine Lösung scheint nicht in Sicht.

Pro Tag werden in Bayern rechnerisch mehr als acht Polizistinnen und Polizisten im Dienst verletzt. In Summe wurden 2024 fast 3.000 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz durch Angriffe Schaden zugefügt.

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Das ist der zweithöchste Wert seit Beginn der statistischen Erfassung im Jahr 2010 und geht aus dem aktuellen Lagebild zur Gewalt gegen Polizisten hervor. 14 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte mussten demnach 2024 sogar wegen schwerer Verletzungen stationär im Krankenhaus behandelt werden.

"Respektlosigkeit gegenüber unserem Rechtsstaat"

"Diese Übergriffe zeigen eine alarmierende Respektlosigkeit gegenüber unserem Rechtsstaat und sind in keiner Weise akzeptabel", sagte Innenminister Joachim Herrmann. Justizminister Georg Eisenreich (beide CSU) sagte zudem, dass jeder Täter zugleich auch den Rechtsstaat angreife und "schnell und konsequent bestraft" werde. "Das Strafgesetzbuch sieht bei tätlichen Angriffen auf Einsatzkräfte Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren vor."

Doch in der Statistik gibt es auch positive Entwicklungen: So sank die Gesamtzahl aller Delikte auf 7.384 (2023: 7.913) und erreichte damit das niedrigste Niveau seit 2017 (7.334). Die weiterhin hohen Zahl verletzter Einsatzkräfte bereite aber Sorge, sagten die Minister.

Fast 5.000 Fälle mit körperlicher Gewalt und viele Beleidigungen

In 4.692 Fällen wurden die Polizistinnen und Polizisten Opfer körperlicher Gewalt (2023: 4.826). Diese umfassen unter anderem Raub, Körperverletzung, Widerstand sowie tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte. Zudem registrierte die Polizei 2.216 Beleidigungen (2023: 2.555) und 371 Bedrohungen (2023: 393).

Die Ermittler werteten fünf Angriffe als versuchte Tötungsdelikte. In neun Fällen führten Täter scharfe Schusswaffen mit sich (2023: 13), in einem Fall wurde diese sogar gegen die Einsatzkräfte eingesetzt. Insgesamt 5.971 Tatverdächtige erfasste die Polizei, der niedrigste Stand seit 2015 (5.721).

Die hohe Gewaltbereitschaft geht demnach laut Statistik von deutlich weniger Tätern als früher aus. Rund 84 Prozent dieser Tatverdächtigen waren männlich. Knapp 62 Prozent der Tatverdächtigen standen während der Tat unter Alkohol- und/oder Drogeneinfluss.

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Problem: Sinkende Hemmschwellen und mehr Gewaltbereitschaft

Seit Jahren beklagen Polizeibeamte auch in Bayern eine steigende Gewaltbereitschaft gegen ihre Personen und eine sinkende Hemmschwelle in der Bevölkerung, die auch vor Attacken gegen Einsatzkräfte nicht mehr zurückschreckt.

Mit 3.050 Verletzten erreichte die Bilanz 2023 ihren bisherigen Höchstwert. Dies ist kein bayerisches Phänomen – sowohl in anderen Bundesländern als auch im Ausland zeichnen sich schon lange ähnliche Entwicklungen ab. Für Aufsehen sorgte etwa im vergangenen Jahr der Fall eines getöteten Polizisten durch eine Messerattacke in Mannheim.

In Bayern und auch anderswo versucht die Politik, Polizistinnen und Polizisten durch eine rigorose Verfolgung und Verurteilung der Täter besser zu schützen – die neusten Zahlen belegen aber, dass es bisher noch keine nennenswerte Trendumkehr gibt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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