Viel Grün, noch mehr Asphalt So schneidet München beim Hitzecheck ab
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Die Deutsche Umwelthilfe hat die Städte der Bundesrepublik auf den Prüfstand gestellt. München schneidet beim Hitzecheck mehr schlecht als recht ab.
Der Sommer ist in München angekommen und sorgt für heiße Tage. Viele Städter flüchten nach dem Feierabend an die Isar oder an umliegende Seen, um sich bei den hohen Temperaturen ein wenig abzukühlen. Aber reicht das, um es in einer Großstadt bei Temperaturen über 30 Grad aushalten zu können? Wenn man nach den neusten Ergebnissen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) geht, dann nicht.
Viele deutsche Städte schützen die Menschen nicht ausreichend vor Hitze. So auch Bayerns Landeshauptstadt. Sie ist, wie 81 weitere Städte auch, extrem stark versiegelt, bietet aber viel Grünvolumen, weshalb München von der DUH die gelbe Karte beim Hitze-Check bekommen hat.
Gelbe Karte für München beim Hitze-Check
45,73 Prozent der Siedlungs- und Verkehrsfläche in München sind versiegelt. Der Wert liegt somit unter dem der anderen Städte, die eine Gelbe Karte erhalten haben. Zu Siedlungs- und Verkehrsflächen zählen Wohnhäuser, Straßen, genauso wie Parks oder auch Friedhöfe. Eine Gelbe Karte erhält, wer 45 bis 50 Prozent versiegelte Fläche aufweist. Für die Gesamtbewertung wurden die Flächenversiegelung und das Grünvolumen kombiniert betrachtet, wobei die Flächenversiegelung stärker gewichtet wird.
In der Gesamtbewertung des Hitze-Checks in Bayern liegt München knapp hinter der niederbayerischen Stadt Landshut, die von der DUH als einzige Stadt in Bayern mit der Grünen Karte ausgezeichnet wurde. Noch mehr Grünvolumen haben ansonsten nur Bayreuth, Passau und Würzburg, die ebenfalls die Gelbe Karte bekommen haben. Dafür weisen sie aber auch eine höhere Versiegelung auf.
Die DUH hat bei ihrem Hitze-Check 90 deutsche Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern untersucht. Die Analyse betrachtet Flächenversiegelung und Grünausstattung in den Städten, basierend auf neuen Daten der Potsdamer Luftbild Umwelt Planung GmbH im Auftrag der DUH. Insgesamt erhielten 24 Städte eine Rote Karte, 82 eine Gelbe Karte und 84 eine Grüne Karte.
Die Stadt München scheint sich des Problems bewusst zu sein, weshalb die Landeshauptstadt eine Stadtklimaanalyse erstellen ließ. Diese enthält Karten zu den thermischen Bedingungen im Stadtgebiet sowie zu Kaltluftströmungsfeldern und den bioklimatischen Bedingungen. Die einzelnen Ergebnisse wurden in einer Analyse- und in einer Bewertungskarte zusammengefasst.