Im Berchtesgadener Land "Zurzeit ist hier die Hölle los": Polizei schnappt Schleuser
Die Polizei schnappt in Berchtesgaden einen Schleuser. Er hatte zehn junge Männer ausgesetzt, die daraufhin in einen angrenzenden Wald geflüchtet waren.
Nach vergangenem Freitagabend ist es für die Polizei der zweite erfolgreiche Schleuseraufgriff in Berchtesgaden. Zehn Flüchtlinge unbekannter Herkunft sind am Dienstagnachmittag an der Schießstättbrücke, an einer viel befahrenen Kreuzung an der B 305, aufgegriffen worden. Zuvor waren sie zu Fuß in den Wald geflüchtet, heißt es vonseiten der Bundespolizei.
Der weiße, unauffällige Ford Transit der Bundespolizei wartet am Straßenrand. Dieser bietet Platz genug. Ehe die Flüchtlinge in den Bus einsteigen, müssen sie kontrolliert werden. Insgesamt zehn Männer sind es, die an der Talstation der Obersalzbergbahn schweigend warten.
Schleuser- und Flüchtlingsaufgriffe an der Tagesordnung
Soeben wurden sie gefasst, bestätigt eine Polizeibeamtin – zuvor waren die überwiegend jungen Männer ausgesetzt worden und hatten sich zunächst in einem nahe gelegenen Wald und unter einer Brücke an der Berchtesgadener Ache verteilt. "Sie sind runter zum Bach gelaufen", berichtet auch ein Anwohner.
Für die Beamten aus Freilassing sind Schleuser- und Flüchtlingsaufgriffe derzeit bayernweit Tagesgeschäft. In Berchtesgaden fand die letzte Großsuche erst am vergangenen Freitag statt – nachts und mithilfe eines Helikopters. "Zurzeit ist hier die Hölle los", sagt ein Polizeibeamter.
Kurze Flucht des Schleusers endet bei der Polizei
Der Fahrer des Schleuserfahrzeugs, mit dem die Männer transportiert worden waren, fuhr sofort weiter, dem Anschein nach wollte er flüchten. Die Landespolizei konnte den Mann allerdings noch während des Einsatzes stellen. Über den Schleuser ist nichts bekannt. Das Fahrzeug mit slowakischem Kennzeichen, ein blauer Ford Transporter, wurde sichergestellt und vom ADAC abgeschleppt.
Bei den zehn illegal eingereisten Männern führten die Polizeibeamten zunächst Körperkontrollen durch, bevor sie laut Bundespolizei zunächst in die Polizeiinspektion Berchtesgaden gebracht wurden. Von dort aus geht es für sie weiter zur Bundespolizei nach Freilassing. Wegen des Aufgriffs an der B 305 staute sich der Verkehr über einen längeren Zeitraum in Richtung Obersalzberg.
- Reporter vor Ort