Von Bayern über Serbien Deutschland schiebt erstmals wieder nach Russland ab
Zwei Männer sind von Bayern aus nach Russland abgeschoben worden. Die Abschiebung ist die erste aus Deutschland seit Beginn des russischen Angriffskriegs.
Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine hatten die Abschiebungen aus Deutschland in das angreifende Land geruht: Es gibt keine direkten Flugverbindungen aus der Europäischen Union nach Russland. Nun hat Bayern zwei Männer nach Russland ausgeflogen. Das teilte das Bayerische Landesamt für Asyl und Rückführungen auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Die beiden 22 und 56 Jahre alten Abgeschobenen hatten sich dem Landesamt zufolge schon seit Jahren in Bayern aufgehalten. Der Asylantrag eines der beiden war im Februar 2020 rechtskräftig abgelehnt worden, der andere war nach neun Jahren in Deutschland wegen mehrerer schwerer Straftaten ausgewiesen worden.
Die übliche Sicherheitsbegleitung der Abgeschobenen gab es diesmal nicht: Man habe nicht mit Widerstand der Betroffenen gerechnet. Dies sei etwa der Fall, wenn Betroffene mit der Rückführung einverstanden waren.
Schwierige Abschiebung: Umweg über Drittland
Abschiebungen nach Russland sind wegen des Krieges besonders aufwendig in der Durchführung, da es keine Direktflüge aus der EU nach Russland gibt. "Für eine erfolgreiche Rückführung nach Russland müssen momentan eine Vielzahl von verschiedenen Voraussetzungen vorliegen. Diese waren bei beiden Personen gegeben", zitierte tagesschau.de eine Behördensprecherin.
Auf dpa-Nachfrage zu weiteren geplanten Abschiebungen betonte das Landesamt, es werde die abschiebungsrelevante Lage weiter "kontinuierlich" prüfen.
Die Männer seien bereits Mitte Februar und Mitte März abgeschoben worden. Zunächst hatte tagesschau.de darüber berichtet. Dem Bericht zufolge waren die beiden Männer erst nach Serbien und von dort per Flieger nach Moskau gebracht worden.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa