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München

Nach Polizeieinsatz: Die LMU München verbietet Waffen – und besitzt selbst welche


Student mit Pistole in der Vorlesung
LMU verbietet Waffen – und vergisst, dass sie selbst welche besitzt

Von dpa, t-online, Jel

Aktualisiert am 30.11.2022Lesedauer: 2 Min.
Gebäude der Ludwig-Maximilians-Universität in München (Archivbild): Hier wurde am Montag ein Student mit einer Waffe gesehen.Vergrößern des Bildes
Gebäude der Ludwig-Maximilians-Universität in München (Archivbild): Hier wurde am Montag ein Student mit einer Waffe gesehen. (Quelle: Michael Eichhammer / Imago Images)

Ein bewaffneter Student löst einen Polizeieinsatz an der Ludwig-Maximilians-Uni aus. Die Uni verbietet daraufhin Waffen aller Art. Das wird zum Problem.

Anfang November hatte ein Student der Ludwig-Maximilians-Uni (LMU) Panik unter seinen Kommilitonen und einen Polizeieinsatz ausgelöst: Er war mit einer Schreckschusspistole in einer Vorlesung erschienen. Im Anschluss stellte sich heraus: Das Auftauchen mit der Waffe war völlig legal.

Deswegen hat die LMU jetzt ein Waffenverbot in ihre Hausordnung aufgenommen. Darin heißt es nun, das Führen von Waffen und gefährlichen Gegenständen sei verboten – auch wenn diese nach dem Waffengesetz genehmigt oder erlaubnisfrei seien.

Lars Winkelsdorf, Sachverständiger für Waffen und Munition, rechnet damit, dass die Uni das Verbot nochmal ändern muss. Denn Faustkeile, Keulen, Armbrüste, Schwerter und Dolche – alles Gegenstände, die am archäologischen Institut zu finden sind – fallen auch unter das Waffengesetz. "Für Waffen gibt es keine historischen Grenzen. Auch Speerspitzen aus der Antike fallen unter das Waffengesetz", erklärt Winkelsdorf t-online.

Das neue Verbot habe die Uni nicht ausreichend durchdacht, so Winkelsdorf. Bisher ausgenommen von diesem Verbot sind nur Polizei und andere Sicherheitsbehörden. Winkelsdorf rechnet damit, dass die LMU nochmal nachschärfen muss.

LMU verbietet Waffen, legt aber Ausnahmen fest

In einer Erklärung der Uni heißt es: Nach dem Vorfall Anfang November habe man zunächst rechtliche Fragen rund um ein mögliches Verbot geprüft. "Rechtlich und inhaltlich war das nicht ganz einfach, weil man Ausnahmen regeln muss", sagte LMU-Präsident Bernd Huber dem "Münchner Merkur". "Wenn etwa der Bundespräsident zu Gast ist, dann können wir ja wohl kaum seinen Leibwächtern verbieten, eine Waffe zu tragen."

Die Waffen, die es bereits an der Uni gibt, finden keine Erwähnung in dem Verbot. Dass, das archäologische Institut seine Waffen jetzt loswerden muss, sei unwahrscheinlich, sagt Winkelsdorf. Eher müsse die Uni ihren Text nochmal nachbessern. "Deutschland, deine Akademiker", schreibt Winkelsdorf auf Twitter dazu.

Eine Antwort auf die Anfrage von t-online an die Ludwig-Maximilians-Universität in München steht bisher noch aus.

Verwendete Quellen
  • Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Telefonat mit Lars Winkelsdorf
  • Erklärung der LMU vom 29.11.2022
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