Mordfall in München Brunner-Täter verurteilt: Darum kam er noch einmal vor Gericht

Der Haupttäter im aufsehenerregenden Mordfall Brunner musste erneut vor Gericht. Das Amtsgericht München verhängt eine Geldstrafe.
Rund sechs Jahre nach dem Verbüßen einer Freiheitsstrafe wegen Mordes an dem Geschäftsmann Dominik Brunner ist ein 34-Jähriger zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Das Amtsgericht München hat den Mann zu einer Geldstrafe von 10.500 Euro verurteilt. Laut Gericht verstieß er gegen Weisungen seiner Führungsaufsicht nach der Haftentlassung. Das Gericht sprach ihn am Freitag schuldig, weil er Drogen konsumierte und Termine mit seinem Bewährungshelfer versäumte.
Der Verurteilte hatte die Vorwürfe vollständig eingeräumt. Die Richterin berücksichtigte sein umfassendes Geständnis und seine positive Entwicklung. Sie verzichtete auf eine Freiheitsstrafe, wie sie die Staatsanwaltschaft gefordert hatte.
Mordfall Brunner erregte bundesweit Aufsehen
Die Richterin erklärte, der Mann habe die Umstände seines Fehlverhaltens plausibel dargelegt. Er sei in einer Lebenskrise gewesen, nachdem er seinen Job verloren hatte und eine Beziehung zerbrochen war. Zuvor war er bereits zweimal wegen Verstößen gegen Weisungen verurteilt worden – einmal zu einer Geldstrafe und einmal zu drei Monaten Haft. Die Führungsaufsicht lief im August 2024 aus.
Der Mordfall hatte 2009 bundesweites Aufsehen erregt. Am S-Bahnhof im Münchner Stadtteil Solln hatte sich Dominik Brunner schützend vor bedrohte Jugendliche gestellt. Der Geschäftsmann aus Ergoldsbach wurde schwer verletzt und starb später in einer Klinik. Brunner gilt seither als Vorbild für Zivilcourage und erhielt posthum zahlreiche Ehrungen.
Das Landgericht München I verurteilte 2010 zwei junge Männer zu mehrjährigen Jugendstrafen. Der heute 34-Jährige erhielt als Haupttäter neun Jahre und zehn Monate wegen Mordes und Beihilfe zur versuchten räuberischen Erpressung. Seine Haftstrafe verbüßte er bis 2019.
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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