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Razzia in Oligarchen-Villa am Tegernsee: Neue Details zu Luxus-Fuhrpark


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Neue Details zu Luxus-Fuhrpark
Razzia bei Oligarch – SEK stürmte auch Wohnanlage

Von Klaus Wiendl

Aktualisiert am 01.12.2022Lesedauer: 2 Min.
Eine Razzia am Anwesen von Alischer Usmanow (rechts) (Archivbilder): Der Milliardär macht den Ermittlern Vorwürfe und will Akteneinsicht.Vergrößern des Bildes
Eine Razzia am Anwesen, das Alischer Usmanow (rechts) zugeordnet wird (Archivbilder): Jetzt kamen neue Details zum Vorgehen ans Tageslicht. (Quelle: Klaus Wiendl / Usmanow)

Bei einer Razzia am Tegernsee stürmten Einsatzkräfte die dem Oligarchen Alisher Usmanow zugeordneten Häuser. Nun zeigt sich: Auch weitere Gebäude waren im Fokus.

Es war ein Mittwochmorgen, gegen neun Uhr. Aus unzähligen Polizeifahrzeugen, auch zivilen, stürmten Spezialkräfte der Bundespolizei, des Zolls und der Steuerfahndung in ausgemachte Zielobjekte am Ufer des Tegernsees. Im Mittelpunkt stand dabei die Villa, die der russische Unternehmer Alisher Usmanow genutzt haben soll. Das Ende der Fischerstraße in Rottach-Egern war hermetisch vom SEK abgeriegelt.

Der 69-Jährige, dessen Vermögen auf 15 Milliarden Euro geschätzt wird, gilt als enger Vertrauter des Kreml-Chefs Wladimir Putin. Die Ermittler der Taskforce "Ukraine" verfolgen ihn nun wegen des Anfangsverdachts, gegen das Außenwirtschaftsgesetz verstoßen zu haben. Er soll enorm wertvolle Güter ins Land gebracht haben, ohne es anzuzeigen. Auch soll er die EU-Sanktionen wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine missachtet haben.

Oligarch am Tegernsee: Warum gegen Usmanow ermittelt wird

Denn als Putin-Vertrauter ist sein Geld eingefroren, er darf derzeit keine wirtschaftlichen Tätigkeiten ausüben. Usmanow aber soll weiterhin Wachpersonal für die ihm zugeordneten Villen am Tegernsee beschäftigt und bezahlt haben. Er selbst befindet sich spätestens seit Verhängung der Sanktionen am 28. Februar dieses Jahres nicht mehr in Deutschland.

Hintergrund der strengen Sicherheitsvorkehrung mit dem gewaltigen Polizeiaufgebot war wohl, wie t-online aus der Nachbarschaft erfuhr, dass die Ermittler weiterhin von einem bewaffneten Sicherheitsdienst ausgingen. Der soll die herrschaftliche Villa am Schorn bis zuletzt observiert haben.

Wie Nachbarn berichten, stürmten morgens etwa zehn Einsatzkräfte der Polizei, manche schwerbewaffnet, auch eine kleine Wohnanlage. Die noblen Eigentumswohnungen liegen unweit von Usmanows Zweitwohnsitz. Im Erdgeschoss hatte sich hier ein großer Teil der Wachmannschaft des Oligarchen eingemietet. Zivile Kräfte hätten die Razzia unterstützt, so die Augenzeugen.

Vertrauter von Wladimir Putin in Bayern beschäftigt weiterhin Wachleute

Den Firmensitz hat der Sicherheitsdienst in Hessen. Die Anlage war den Ermittlern seit April bekannt, als dort in der Tiefgarage zwei wertvolle Mercedes-Luxuskarossen des Typs Maybach und Brabus mit Münchner Kennzeichen entdeckt wurden. Die beiden Fahrzeuge wurden von der Wachmannschaft in der Wohnanlage benutzt, wie Anwohner bestätigen.

Hier fügt sich ein Bild zusammen, betrachtet man auch die Pressemeldung der Staatsanwaltschaft vergangene Woche zu Usmanows Security-Tross. Er habe die "ihm wirtschaftlich zuzurechnenden Immobilien in Oberbayern weiter durch eine Sicherheitsfirma" bewachen lassen und durch die "Bezahlung dieser Bewachungsdienste dem Verfügungsverbot über eingefrorene Gelder zuwidergehandelt". Dies verstoße "wegen Beihilfe" gegen das Außenwirtschaftsgesetz.

Luxusautos von Oligarch am Tegernsee gesucht

Auf Nachfrage teilt die Staatsanwaltschaft nun mit, dass "nach hiesigen Erkenntnissen die Durchsuchungsobjekte weiterhin von bewaffneten Mitarbeitern eines Sicherheitsdienstes bewacht wurden". Und weiter: "Die Entscheidung, welche und wie viele polizeiliche Einsatzkräfte zur Sicherung hinzugezogen werden, fällt in die ausschließliche Zuständigkeit der polizeilichen Einsatzleitung."

"Der Spiegel" berichtete, dass Usmanow und seiner Schwester Gulbakhor Ismailowa eine Münchner Firma zuzurechnen sei, die einen Fuhrpark mit Luxuskarossen für den Milliardär bereithielt. "Zur ständigen Verfügung standen ihm 13 Wagen, unter anderem mehrere Limousinen von Mercedes, darunter zwei Maybachs", so das Magazin.

Das dürfte einen weiteren Hinweis auf die wahren Besitzverhältnisse des Maybachs und des Mercedes Brabus in der Rottacher Tiefgarage geben. Nach Informationen von t-online suchten die Ermittler bereits im April am Tegernsee nach insgesamt sechs in Tiefgaragen versteckten Edelkarossen Usmanows.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft München per E-Mail
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