Schon aufgefallen? Das ist neu bei der MVG

Überraschung an Münchens Bahnhöfen: Eine Umstellung der MVG sorgt für geteilte Meinungen bei den Fahrgästen. Was steckt hinter dem Schritt der Verkehrsbetriebe?
Ein im besten Fall unübersehbares Update bei der Münchner Verkehrsgesellschaft: Die MVG hat in diesen Tagen ihre Anzeige, auf der die Dauer bis zur Ankunft der nächsten U-Bahn zu sehen ist, auf eine barrierefreie Schriftart umgestellt.
Seit vergangener Woche ist an allen Bahnhöfen die Schrift "Atkinson Hyperlegible" im Einsatz, die speziell für bessere Lesbarkeit entwickelt wurde. Das bestätigte ein Sprecher t-online am Montag.
Die vom Braille Institute of America bereits 2019 nach Kriterien der Barrierefreiheit konzipierte Schriftart wurde für die MVG leicht angepasst. "Es ist uns wichtig, für alle Menschen da zu sein, das gilt nicht nur für unser Nahverkehrsangebot, sondern auch für unsere Kommunikation", erklärte die MVG gegenüber t-online.
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Die "Atkinson Hyperlegible" soll über ihre besonders klar unterscheidbaren Buchstaben leichter lesbar sein. Laut dem US-Institut wird die "Atkinson Hyperlegible" etwa auch auf der Website des Raumfahrt-Projekts von Amazon-Gründer Jeff Bezos eingesetzt, oder auch in einem Kinderbuch des bekannten TV-Kochs Jamie Oliver.
Das Braille Institute of America ist eine gemeinnützige Organisation, die sich von Los Angeles aus für Menschen mit Sehbehinderung einsetzt.
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MVG frischt ihre Marke mit neuer Schrift auf
Die Umstellung auf ihren Zugzielanzeigern, wie die Verkehrsbetriebe die Anzeigen nennen, ist bei der MVG Teil einer größeren Überarbeitung des Markenauftritts: Die neue Schrift soll künftig auch auf der Website und im Infotainmentangebot der Fahrzeuge zum Einsatz kommen. Bis zur einheitlichen Durchsetzung in allen digitalen und Printmedien wird jedoch noch Zeit vergehen, da die Anpassungen nach und nach erfolgen.
Die ersten Reaktionen der Fahrgäste fallen gemischt aus, wie die MVG einräumt. Positive Rückmeldungen gab es hingegen von Interessensvertretungen, die die verbesserte Lesbarkeit der Schrift lobten. Die Umstellung habe sich als kostengünstige Lösung erwiesen, da es sich um eine bereits vorhandene und kostenlose Schriftart handelt, so der Sprecher. Zuvor war die neue Schrift in der vorvergangenen Woche bereits an einzelnen Bahnhöfen getestet worden.
Und auch auf den Schienen tut sich was: Nach wochenlangen Bauarbeiten fährt eine U-Bahn schon bald wieder im regulären Betrieb.
- Antwort der MVG auf Anfrage (E-Mail)
- brailleinstitute.org: Read Easier With Our Family of Hyperlegible™ Fonts (Englisch)