Schock für Gäste Beliebte Berghütte in den Alpen muss schließen

Der Alpenverein Salzburg schließt das Zeppezauerhaus 2026 – der laufende Pachtvertrag mit dem beliebten Wirte-Paar wird vorzeitig beendet.
Das Zeppezauerhaus am Untersberg in den Berchtesgadener Alpen bleibt in der Saison 2026 geschlossen. Das hat der Alpenverein Salzburg offiziell bekanntgegeben. Grund sind massive Kostensteigerungen bei dringend notwendigen Sanierungsarbeiten. Der Pachtvertrag mit den Wirtsleuten Ursula Klumaier-Wiebeke und Anton Langer werde zum Saisonende 2025 aufgelöst.
Kurz vor Beginn der Bauarbeiten zur Sanierung der auch bei Münchnern beliebten Berghütte zogen die Verantwortlichen die Reißleine: Die ursprünglich geplanten Kosten hätten sich nach eigenen Angaben verdreifacht. Eine Umsetzung der Maßnahmen sei damit "aus eigenen Mitteln nicht mehr zu stemmen", erklärte der Alpenverein Salzburg. Fördergelder gebe es kaum, da das Haus wegen der Nähe zur Untersbergseilbahn nicht mehr als alpine Schutzhütte im klassischen Sinn gelte.
Für viele Wanderer ein Schock
Schon jetzt sei klar: 2026 werde das Haus Salzburger Hochthron nicht betrieben. Damit endet auch das Engagement des Wirtepaars, das die Hütte seit 2019 mit viel Einsatz geführt haben. "Wir bedauern zutiefst, dass wir den Pachtvertrag jetzt auflösen müssen", sagte der 1. Vorsitzende Gerd Frühwirth. Der Investitionsstau lasse einen gleichzeitigen Weiterbetrieb nicht zu.
Für viele Wanderer und Stammgäste ist die Nachricht ein Schock. Laut Alpenverein habe die Ankündigung bereits "hohe Wogen geschlagen". Die Nachfrage nach der Hütte sei zuletzt hoch gewesen, wirtschaftlich rentiert habe sich der Betrieb laut Verein trotzdem nicht. Seit Jahren überstiegen Betrieb und Instandhaltung die Einnahmen. Es habe Vorschläge an das Wirtepaar gegeben, auch während einer möglichen Bauphase die Hüttenpächter zu unterstützen und im Betrieb mitzuarbeiten. Das habe das Wirtepaar laut Alpenverein aber abgelehnt.
Noch ist offen, wie es mit der Hütte langfristig weitergeht. Eine Arbeitsgruppe prüfe derzeit verschiedene Szenarien – von reduzierten Angeboten bis hin zu einem neuen Betriebskonzept. Der Vorstand wolle bis Ende der Hüttensaison 2025 eine Entscheidung treffen. Bis dahin setze man auf Unterstützung und viele Besuche – "um dem Wirte-Team einen würdigen Abschied zu ermöglichen", wie es heißt.
- alpenverein.at: Mitteilung vom 1.7. und vom 8.7.2025