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München

München: Kriminalpolizei gelingt Schlag gegen illegale Sportwetten


Europaweite Razzia
Münchner Polizei gelingt Schlag gegen illegale Sportwetten

Von dpa, t-online, son

Aktualisiert am 10.07.2025 - 14:59 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein Spieler wettet online auf Fußballspiele (Symbolbild):Vergrößern des Bildes
Ein Spieler wettet online auf Fußballspiele (Symbolbild): Festnahmen gab es im Rahmen der Durchsuchungen nicht. (Quelle: imago sportfotodienst)
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Seit über zwei Jahren haben Münchner Ermittler ein illegales Glücksspiel-Netzwerk im Visier. Nun haben die Beamten europaweit zugeschlagen.

Mit einer großangelegten Durchsuchungsaktion sind Ermittler in mehreren Bundesländern sowie im europäischen Ausland gegen ein mutmaßliches Netzwerk illegaler Sportwetten vorgegangen. Rund 950 Einsatzkräfte durchsuchten am Mittwoch insgesamt 162 Objekte, darunter auch in Österreich, Spanien und Malta, wie die Staatsanwaltschaft München I und das Polizeipräsidium München auf einer Pressekonferenz am Donnerstag mitteilten.

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Die Ermittler sprachen von einem "bedeutenden Schlag" gegen illegale Sportwetten.

Im Zentrum der seit März 2023 laufenden Ermittlungen steht eine Tätergruppierung, die seit mindestens 2012 über sogenannte "schwarze Webseiten" Sportwetten, meist auf Fußballspiele, ohne erforderliche Lizenz angeboten haben soll. Die Plattformen waren nur über versteckte Pfade oder Einladungslinks zugänglich. Die Ermittler sprechen von einem hierarchisch aufgebauten System organisierter Kriminalität.

Schaden im zweistelligen Millionenbereich

Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft wurden auf den illegalen Seiten teils Einsätze in sechsstelliger Höhe getätigt. Laut Guido Rissmann von der Münchner Kriminalpolizei seien die Einsätze "limitlos" gewesen. Laut Gesetz gilt für derartige Wetteinsätze eine Obergrenze von 1.000 Euro. Die gesetzlich vorgeschriebene Wettsteuer in Höhe von 5,3 Prozent sei systematisch nicht abgeführt worden. Der Schaden wird auf einen zweistelligen Millionenbetrag geschätzt.

Die Verdächtigen sollen vordergründig legale Sportwetten vermittelt und parallel dazu ein illegales Geschäft betrieben haben. Die Ermittler sprachen von organisierter Kriminalität und einem hierarchischen Pyramidensystem. Mit den illegal erwirtschafteten Gewinnen sollen sich die Bandenmitglieder offenbar für einen luxuriösen Lebensstil geleistet haben, der unter anderem den Kauf von Immobilien, hochwertigen Fahrzeugen und exklusiven Reisen umfasste. Vermögenswerte in sechsstelliger Höhe wurden sichergestellt.

Das Unternehmen IBA Entertainment, das unter dem Namen "Bet3000" legale Sportwetten betreibt, teilte mit, dass sich die Vorwürfe "gegen einzelne Personen, auch aus dem Umfeld der Gesellschaft" richteten – nicht aber gegen den Wettanbieter selbst. "Wir nehmen diese Vorwürfe sehr ernst und werden vollumfänglich mit den Behörden kooperieren", hieß es in einer Mitteilung.

Ermittler durchsuchen 51 Objekte in München

In München durchsuchten die Ermittler insgesamt 51 Objekte. Über 200 Beamte waren dort im Einsatz. Dabei wurden unter anderem Handys, Datenträger und Unterlagen sichergestellt, die nun ausgewertet werden sollen. Auch bei Personen, die als Spieler auf den illegalen Plattformen aktiv gewesen sein sollen, fanden Durchsuchungen statt. Die Nutzerzahl wird im vierstelligen Bereich vermutet – unter ihnen ausschließlich Männer.

Bundes- und europaweit waren den Angaben zufolge fast 950 Polizisten an den Durchsuchungen von 162 Objekten beteiligt. Festnahmen gab es nicht. Laut der ermittelnden Staatsanwältin Anja Biel liegt bei keinem der Beschuldigten ein Haftgrund wie Flucht- oder Verdunkelungsgefahr vor. Die Ermittlungen werden in enger Zusammenarbeit mit der Steuerfahndung geführt.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung des Polizeipräsidiums München vom 10.07.2025
  • Mit Material der Deutschen Presse-Agentur
Transparenzhinweis

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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