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München

Alfons Schuhbeck handelt Deal mit Gericht aus – wegen Krebserkrankung


Prozess gegen Starkoch
Krebserkrankung: Schuhbeck handelt Deal mit Gericht aus

Von dpa, t-online, SK, dan, son

Aktualisiert am 24.06.2025 - 13:04 UhrLesedauer: 2 Min.
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Alfons Schuhbeck (l.) neben seinem Anwalt Norbert Scharf: Bereits im Oktober 2022 hatte das Landgericht ihn zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt. (Quelle: Peter Kneffel)
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Alfons Schuhbeck verliert sein Gastroimperium und landet im Gefängnis. Jetzt beginnt ein neuer Prozess gegen den ehemaligen Starkoch – der könnte schneller enden als gedacht.

Unter großem Medieninteresse hat am Dienstagvormittag vor dem Landgericht München I ein neuer Prozess gegen den Starkoch Alfons Schuhbeck begonnen. Vor Gericht erschien er im dunklen Anzug mit elegantem Einstecktuch, begleitet von zwei Verteidigern. Dabei wirkte der 76-Jährige blass. Wie während der Verhandlung öffentlich wurde, leidet Schuhbeck an einer akuten und nicht heilbaren Krebserkrankung im fortgeschrittenen Stadium.

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Aus diesem Grund ließ sich der Koch, Kochbuchautor, Gastwirt, Fernsehkoch und Unternehmer, der bei der Abfrage seiner persönlichen Verhältnisse "Rentner" als Beruf angab, auf einen Deal ein und legte ein Geständnis ab. Er wolle sich diesem Verfahren stellen und räume den Sachverhalt der Anklage ein, las er aus einer Erklärung vor. "Den angerichteten Schaden und die Sorgen und Nöte meiner Gläubiger bereue ich zutiefst. Ich entschuldige mich dafür."

Subventionsbetrug und Insolvenzverschleppung

Die Staatsanwaltschaft wirft Schuhbeck unter anderem Subventionsbetrug und Insolvenzverschleppung vor. Er soll Corona-Hilfen und andere Subventionen erschlichen haben – "aus grobem Eigennutz, um für die von ihm vertretenen Unternehmen eine nicht gerechtfertigte Subvention großen Ausmaßes zu erlangen sowie um eine Einnahmequelle von einigem Gewicht und einiger Dauer zu schaffen", hieß es in der Anklage.

Seine Unternehmen, darunter eins seiner Restaurants, seine Kochschule und sein Gewürzladen, sollen pleite gewesen sein lange bevor Insolvenzanträge dafür gestellt wurden. Über Jahre sollen Geschäftskonten bereits gepfändet worden sein.

Schuhbeck: Strafe von mindestens vier Jahren

Nach seinem Geständnis erwartet Schuhbeck nun – wenn sich im Prozess nichts ergibt, was dem entgegensteht – eine Gesamtstrafe zwischen mindestens vier und höchstens vier Jahren und acht Monaten. Darin eingerechnet sind allerdings schon die drei Jahre und zwei Monate, zu denen das Landgericht München I Schuhbeck bereits im Jahr 2022 wegen Steuerhinterziehung verurteilt hatte.

Eine solche rückwirkende Bildung einer Gesamtstrafe ist dann vom Gesetzgeber vorgesehen, wenn die Taten zeitlich so liegen, dass sie auch schon im ersten Prozess hätten angeklagt werden können. Und das ist hier der Fall, weil sie sich auf die Zeit vor dem letzten Urteil beziehen. Wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I, Anne Leiding, erläuterte, darf es nicht zulasten eines Angeklagten gehen, wenn die Staatsanwaltschaft für die Ermittlungen und die Anklageerhebung länger braucht.

Nach Angaben seines Anwalts Norbert Scharf sei die schwere und unheilbare Krebserkrankung des 76-Jährigen ein Grund dafür, dass Schuhbeck und seine Verteidiger dem Deal zustimmten. Der Starkoch sei seit Monaten in Behandlung, habe operiert werden müssen. Die Erkrankung ist demnach auch der Grund dafür, dass seine Haftstrafe derzeit ausgesetzt ist. Zunächst und noch bis Mitte September befindet sich Schuhbeck aus gesundheitlichen Gründen auf freiem Fuß.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Deutschen Presse-Agentur
  • Reporterin vor Ort
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