Mutmaßlicher Brandanschlag auf Reiterstaffel Feuer bei der Polizei – stecken "skrupellose Terroristen" dahinter?

In der Nacht stehen mehrere Fahrzeuge der Reiterstaffel in Flammen. Die Feuerwehr kann zwar schnell löschen, doch der Schaden ist immens. Die Polizei geht von Brandstiftung aus.
Bei der Reiterstaffel der Münchner Polizei haben in der Nacht auf Donnerstag mehrere Fahrzeuge gebrannt. Wie ein Sprecher auf Nachfrage mitteilte, brannten vier Einsatzfahrzeuge komplett aus, zwei weitere wurden beschädigt. Zudem griffen das Feuer auch auf die angrenzenden Stallungen über. "Wir gehen definitiv von Brandstiftung aus", erklärte der Sprecher weiter.
Der Brand sei gegen 3.15 Uhr auf dem Gelände im Stadtteil Trudering-Riem entdeckt worden. Bereits rund 25 Minuten darauf meldete die Feuerwehr "Feuer aus". Polizisten retteten die unmittelbar gefährdeten Pferde aus den Stallungen. Weder Tiere noch Menschen wurden nach Angaben des Sprechers verletzt.
Fahndung nach Tatverdächtigen zunächst ohne Erfolg
Die Polizei war mit "starken Kräften" vor Ort. Insgesamt seien über 70 Beamte im Einsatz gewesen. Unterstützung erhielt die Münchner Polizei von Kollegen des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord. Außerdem unterstützte ein Hubschrauber der Bundespolizei aus der Luft bei der Fahndung nach möglichen Tatverdächtigen – jedoch ohne Erfolg. Der entstandene Sachschaden geht laut ersten Schätzungen "in die Millionen".
Inzwischen hat die Generalstaatsanwaltschaft München die Ermittlungen übernommen. Die dort angesiedelte Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus ermittelt wegen des Verdachts der Brandstiftung. Aufgrund des angegriffenen Tatobjekts könne auch eine linksextremistische Tatmotivation nicht ausgeschlossen werden, hieß es. Es werde geprüft, ob möglicherweise ein Zusammenhang mit der möglichen Brandserie in München und dem Umland besteht.
Nicht der erste Vorfall dieser Art
Zuletzt hatte sich im Januar dieses Jahres ein ähnlicher Vorfall ereignet. Damals brannten 23 Fahrzeuge der Diensthundestaffel der Münchner Polizei komplett aus. Auch das Gebäude der Polizeiinspektion im Stadtteil Untermenzing wurde in Mitleidenschaft gezogen: Durch die enorme Hitzeentwicklung platzten die äußeren Verglasungen mehrerer Fenster.
Thorsten Grimm, Stellvertretender Landesvorsitzender des bayerischen Landesverbandes der Deutschen Polizeigewerkschaft sagte nach dem Vorfall in der Nacht auf Donnerstag: "Das ist ein direkter Anschlag auf die Polizei, der das Ziel verfolgt, die Logistik und die Einsatzfähigkeit der Polizei als Organisation zu zerstören." Er vermute dahinter "skrupellose Terroristen" aus dem linksextremistischen Lager und fordere eine "schnelle und lückenlose Ermittlung aller Täter".
- Telefonat mit der Pressestelle des Polizeipräsidiums München am 22.05.2025
- Pressemitteilung der Deutschen Polizeigewerkschaft vom 22.05.2025
- Mit Material der Deutschen Presse-Agentur