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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Magische Neueröffnung in München Auf den Spuren von Harry Potter im Café Winkelgasse

Hier soll man sich ein wenig wie in der Welt des Zauberers Harry Potter fühlen: im neuen Café Winkelgasse in der Maxvorstadt.
Die Betreiberin Sarah Hillebrand wollte mit ihrem Café in der Maxvorstadt einen Ort schaffen, der an die Winkelgasse aus J. K. Rowlings Romanreihe Harry Potter erinnert. "Die Menschen verbinden damit einen magischen Ort", sagt Hillebrand. Sie hofft, dass sie diese Magie mit ihrem Café, das am Abend zum Pub wird, auch nach München bringen kann.
Das Café Winkelgasse wirkt ein wenig, als sei es aus der Zeit gefallen. Die Einrichtung ist ein Mix aus bunten Farben und Antiquitäten. Um die eckigen und runden Holztische stehen kleine Hocker, Stühle mit Samtbezug, ein Sofa und an manchen auch ein Thron. "Auf dem sitzen besonders gerne Kinder", sagt Hillebrand mit einem Lachen.
Wer es bei der Platzauswahl außergewöhnlich mag, kann an einem der sogenannten schwebenden Tische Platz nehmen. Hier ist eine Tischplatte mit Seilen befestigt, die von der Decke hängen. Eine Konstruktion, die Hillebrand und ihr Partner Benedikt Faust selbst so auch bei sich zu Hause haben. Die Idee stammt aus einem gemeinsamen Kuba-Urlaub.
Dekorationsideen stammen aus der ganzen Welt
Das Café ist in zwei Bereiche aufgeteilt. Im vorderen befindet sich neben einigen Sitzgelegenheiten die Theke und eine Vitrine mit hausgemachten Kuchen. Wenn Hillebrand Zeit hat, backt die Bäckertochter auch gerne mal den ein oder anderen Kuchen selbst. Und an der Decke klebt das, was man normalerweise auf den Tischen findet – Teller, Tassen oder eine Teekanne. Eine Idee, die das Paar bei einem gemeinsamen Urlaub in einem Café in Abu Dhabi entdeckt hat.
Im hinteren Bereich gibt es weitere Sitzmöglichkeiten. Ein Highlight: Eine der Wände ist voll mit Büchern, die mit dem Rücken an der Wand befestigt sind. Zwischen den Buchseiten "schweben" LED-Kerzen, die Hillebrand und ihr Personal mit einem Zauberstab zum Blinken bringen oder an- und ausschalten können.
Während der vordere Teil des Cafés in einem giftigen Grün gestrichen ist, sind die Wände im hinteren Teil auffällig lila angemalt. "Ich war hier mutiger", sagt Hillebrand, die mit der Winkelgasse ihr zweites Café eröffnet hat. "Aber als ich damals die Wand lila gestrichen und die Möbel übernommen hatte, hab' ich schon kurz gedacht: Wie finden das die Leute?"
Die Leute finden es gut. So gut, dass sie teilweise sogar drei Stunden Fahrt auf sich nehmen würden, um sich von dem magischen Café verzaubern zu lassen, wie Hillebrands Partner Benedikt Faust erzählt. Das Paar hatte überlegt, ob es Reservierungen annehmen soll, sich aber letztendlich dagegen entschieden. "Wir wollen für alle, die zu uns kommen, die gleichen Chancen", ist sich das Paar einig.
Magische Öffnungszeiten
Sarah Hillebrand hat das Konzept ihres Cafés bis ins kleinste Detail geplant. Angefangen bei den Öffnungszeiten, die ähnlich schräg sind wie die Einrichtung: Am Mittwoch beispielsweise hat das Café Winkelgasse von 16.57 bis 21.53 Uhr geöffnet. In Anlehnung an das Gleis 9 3/4 bei Harry Potter öffnet Hillebrand freitags immer um 9 3/4 Uhr. An Samstagen um 8.59 Uhr.
Auch auf der Speisekarte liest sich alles ein wenig anders. Der Fairy Floss Glitter Prosecco (5,67 Euro für 0,1 Liter) beispielsweise besteht aus Zuckerwatte, die dem Schaumwein nach dem Aufgießen eine bunte Farbe samt Glitzerpartikeln verleiht. Bierliebhaber, die gerne auf Alkohol verzichten, können hingegen ein alkoholfreies Guinness (7,44 Euro für 0,44 Liter) bestellen – das lässt sich Hillebrand extra aus Großbritannien liefern.
Kaffee mit Regenwolke aus Zuckerwatte
Der Rainy Day Kaffee oder Tee mit einer Wolke aus Zuckerwatte ist trotz seines stolzen Preises (16,69 Euro) sehr beliebt bei den Kunden, wie Hillebrand und ihr Partner festgestellt haben. Durch den Wasserdampf des Kaffees oder Tees löst sich die darüber hängende pinkfarbene Zuckerwatte langsam auf – und regnet somit buchstäblich in das Getränk.
Das Essen ist an die englische Küche angelehnt – "Mainstream, aber besonders", sagt Hillebrand. Die verwendeten Zutaten sind biozertifiziert und kommen aus der Region.
Zusätzlich zu ihrem Café Winkelgasse in Schwabing betreibt Sarah Hillebrand auch das Café und Restaurant togather im Münchner Westend. Dort verfolgt sie ein vollkommen anderes Konzept. Dort bringt sie "an großen Tischen viele Menschen zum Essen zusammen".
- Reporterin vor Ort
- Interview mit Sarah Hillebrand und Benedikt Faust