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München

Tierschutz in Bayern: Über 1.000 Fälle von Tierquälerei im Jahr


Tierschutzgesetz
Mehr als 1.000 Tierquälerei-Fälle in Bayern im Jahr

Von t-online, dpa
23.04.2025 - 05:17 UhrLesedauer: 2 Min.
Kühe fressen auf einem Bauernhof in einem Stall (Archivbild): Täglich werden in Bayern drei Verstöße gegen das Tierschutzgesetz gestellt.Vergrößern des Bildes
Kühe fressen auf einem Bauernhof in einem Stall (Archivbild): Täglich werden in Bayern drei Verstöße gegen das Tierschutzgesetz gestellt. (Quelle: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)
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Über 1.000 Straftaten gegen das Tierschutzgesetz in einem Jahr – Bayern kämpft mit erschreckenden Zahlen. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus.

Die Zahlen sind alarmierend: Im vergangenen Jahr ereigneten sich in Bayern täglich fast drei strafrechtlich relevante Verstöße gegen den Tierschutz. Insgesamt 1.031 Straftaten nach dem Tierschutzgesetz verzeichnete das bayerische Landeskriminalamt für 2024. Im Vergleich zum Vorjahr mit 1.045 registrierten Fällen blieb die Zahl nahezu unverändert.

Experten gehen jedoch davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Verstöße deutlich höher liegt. Die polizeiliche Kriminalstatistik erfasst lediglich Straftaten nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes, nicht aber Ordnungswidrigkeiten nach Paragraf 18. Zudem wird nicht detailliert erfasst, um welche konkreten Straftaten es sich handelt.

Tierschutzbund rechnet mit einer erheblichen Dunkelziffer

Der bayerische Tierschutzbund rechnet mit einer erheblichen Dunkelziffer. Nach Einschätzung der Präsidentin Ilona Wojahn werde wahrscheinlich nur die Spitze des Eisbergs an Verstößen etwa gegen das Tierschutzgesetz und die Hundehalteverordnung aufgedeckt und angezeigt. Sie wünsche sich strengere Strafen, da viele Anzeigen eingestellt würden.

Robert Derbeck, Rechtsexperte des Tierschutzbundes, berichtet von regelmäßigen Meldungen besorgter Bürger: Wöchentlich gingen ein bis zwei Anzeigen darüber ein, dass Tieren physische oder psychische Schmerzen, Leiden oder Schäden zugefügt würden.

Bei meisten Anzeigen handelt es sich um Ordnungswidrigkeiten

Bei den meisten Anzeigen handelt es sich laut Derbeck um Ordnungswidrigkeiten, für die kommunale Stellen wie Veterinäramt oder Naturschutzbehörde zuständig sind. Aus Datenschutzgründen erhält der Tierschutzbund keine Rückmeldung mehr darüber, ob sich an den bemängelten Zuständen etwas ändert. Bei strafrechtlich relevanten Fällen sind die Staatsanwaltschaften verantwortlich – doch bis zum Abschluss eines Verfahrens können Jahre vergehen.

Besondere Aufmerksamkeit erregen regelmäßig mögliche Tierschutzverstöße in landwirtschaftlichen Betrieben und Schlachthöfen. Die Bayerische Kontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen in Kulmbach überwacht rund 600 Großbetriebe in diesem Bereich. Eine Jahresstatistik über Mängel für 2024 liegt allerdings noch nicht vor.

Verwendete Quellen
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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