Störungsanfällige Verbindung München-Nürnberg-Express kriegt neue Züge
Eine beliebte Verbindung, auf der es aber immer wieder Störungen gibt. Abhilfe sollen neue Züge schaffen – doch bis die da sind, wird es noch dauern.
Mit 190 Kilometern pro Stunde im Regionalzug von München nach Nürnberg: Das ist für Bahnfahrer attraktiv, für Betreiber aber herausfordernd. Bald sollen Pendler und Reisende von neuen Zügen und mehr Verbindungen profitieren – allerdings erst ab Ende 2028. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) habe der DB Regio den Zuschlag für den Betrieb der beliebten München-Nürnberg-Expressverbindung erteilt, teilte das Verkehrsministerium in München mit.
Die DB Regio fährt zwar schon jetzt auf den Strecken des Linienbündels von Nürnberg nach Augsburg und München. Auf der Schnellfahrstrecke (Linie RE1) zwischen Nürnberg und Ingolstadt kam es wegen Problemen mit den Zügen zuletzt aber immer wieder zu Ausfällen. Für diese Probleme sei überwiegend der Hersteller Skoda verantwortlich, teilt die Bahn mit. Wegen zu wenig einsatzbereiter Triebwagen fährt derzeit ein Ersatzkonzept.
Probleme bei Zügen verursachen Frust
Laut Verkehrsministerium sollen ab 2028 Züge des deutschen Herstellers Siemens Abhilfe schaffen. Die Doppelstockwagen sind bereits auf Strecken in Richtung Passau und für das Unternehmen Arverio auf der Verbindung nach Augsburg im Einsatz. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) spricht bei den geplanten Verbesserungen von einem "starken Signal an Bahnfahrerinnen und Bahnfahrer in Zeiten knapper Kassen."
BEG-Geschäftsführerin Bärbel Fuchs betont, der Freistaat habe mit den neuen Zügen bisher gute Erfahrungen gemacht. Die Fahrzeuge verkehren seit Juni 2024 bereits zwischen Nürnberg, Coburg und Erfurt auf einer Schnellfahrstrecke. "Wir gehen deshalb davon aus, dass sich Fahrgäste spätestens ab Ende 2028 auf ein deutlich zuverlässigeres Angebot freuen können", sagt Fuchs.
Neue Züge müssen für Schnelltrasse gerüstet sein
Die besondere Herausforderung: Die Züge müssen mit Tempo bis zu 190 km/h auf der Schnelltrasse unterwegs sein können und besonderen Anforderungen genügen. So müssen sie laut BEG dem Druck standhalten können, der beispielsweise bei einer Begegnung mit einem ICE im Tunnel entsteht.
"Diese Regionalzüge sind vergleichsweise teuer, ermöglichen aber eine attraktive Reisezeit zwischen München und Nürnberg", erklärt die BEG, die den Regionalverkehr auf der Schiene für den Freistaat plant, finanziert und kontrolliert. Mit der Vorgabe eines Stundentakts gehe Bayern "bis an die Grenze des finanziell Machbaren".
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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