Mehrere Jahre Haft für Angeklagte Steuerskandal: Münchner Unternehmer hinter Gitter

In München hat das Landgericht gegen vier Unternehmer mehrjährige Gefängnisstrafen verhängt. Es geht um Betrug im Millionenbereich.
Das Landgericht München II hat vier Personen wegen umfangreicher Steuerhinterziehung zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Die zwei Männer und zwei Frauen müssen für drei bis vier Jahre und drei Monate ins Gefängnis, wie das Gericht am Dienstagabend mitteilte.
Die Verurteilten haben über Jahre hinweg Schwarzeinkäufe getätigt, um Steuern zu hinterziehen. Der Hauptangeklagte, Geschäftsführer einer Firma, organisierte beleglose Wareneinkäufe bei verschiedenen Lieferanten. Zwei Mitangeklagte stellten Rechnungen aus, die aber nur etwa zehn Prozent der tatsächlich gelieferten Waren abdeckten.
Steuerbetrug: Unternehmen arbeiteten zusammen
Ein zweites Unternehmen verbuchte die vorgeblich verkauften Waren und zog unrechtmäßig Vorsteuer ab. Diese Methoden führten zwischen 2006 und 2010 zu einer Umsatzsteuerhinterziehung von rund 2,8 Millionen Euro. Der Hauptangeklagte wurde dafür schuldig gesprochen, seine Ehefrau und eine Prokuristin wurden wegen Beihilfe verurteilt.
Ein weiterer Angeklagter half bei der Steuerhinterziehung zugunsten des Hauptunternehmens und seiner eigenen Firma. Zusätzlich wurden der Hauptangeklagte und die Prokuristin wegen anderer Betrugstaten im Schrott- und Metallhandel verurteilt, die einen Schaden von rund 300.000 Euro verursachten.
Angeklagte zahlen knapp eine Million Euro
Am letzten Verhandlungstag zahlten die Angeklagten rund 900.000 Euro an nachgeforderter Umsatzsteuer. Dennoch ordnete das Gericht die Einziehung weiterer rund eine Million Euro sowie die Haftstrafen an.
Das Verfahren gegen die vier Angeklagten begann bereits im Oktober 2022 und zog sich aufgrund zahlreicher Anträge der Verteidigung in die Länge. Wegen dieser langen Verfahrensdauer gelten bereits zwei Monate der Strafen als vollstreckt.
- Nachrichtenagentur afp
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