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München

München: Wie eine Nazi-Hochburg zum Traditionswirtshaus wurde


Ein Münchner Haus mit bewegter Historie
Das Tal 38: Von NSDAP-Hochburg zum Traditionslokal

Von t-online, cgo

22.02.2025 - 08:55 UhrLesedauer: 2 Min.
Viele Gebäude in München haben eine geschichtsträchtige Vergangenheit: So auch das Tal 38.Vergrößern des Bildes
Viele Gebäude in München haben eine geschichtsträchtige Vergangenheit: So auch das Tal 38. (Quelle: Carla Gospodarek)
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Das Gebäude im Tal 38 hat eine Jahrhunderte alte Historie. Einst als Sterneckerbräu bekannt und später Sitz des NSDAP-Parteimuseums, beherbergt es heute ein Wirtshaus.

Im Tal 38 duftet es wieder nach frisch gegrillten Haxen. Nach langer Umbauphase hat hier der Haxnbauer neu eröffnet. Mitten in der Altstadt – in einem Gebäude mit schwerer Vergangenheit. Denn genau an dieser Stelle befand sich einst das erste Parteibüro der NSDAP. Später richteten die Nationalsozialisten unter Hitler hier ein Parteimuseum ein. Heute kehrt das Haus zu seinen Wurzeln als Wirtshaus zurück – und setzt ein Zeichen gegen seine dunkle Geschichte.

Erstmals erwähnt wurde das Anwesen im heutigen Tal 38 im Jahr 1434 als Wirtschaft der Stachelschützengesellschaft. Ab 1575 war hier schließlich das Sterneckerbräu ansässig, das sich zu einer der größten Wirtschaften Münchens entwickelte. Über die Jahrhunderte wechselte das Wirtshaus mehrfach den Besitzer und blieb ein fester Bestandteil der Münchner Gastronomieszene.

Ein dunkles Kapitel: Die NS-Zeit

Im September 1919 traf sich die Deutsche Arbeiterpartei (DAP), die Vorgängerorganisation der NSDAP, regelmäßig im Sterneckerbräu. Adolf Hitler stieß in diesem Monat zur Partei dazu und richtete im Oktober 1919 das erste Parteibüro in einem Nebenraum des Wirtshauses ein. 1933 wurde im Sterneckerbräu ein Parteimuseum eingerichtet, das als Kultstätte für die Nationalsozialisten diente.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs überstand das Gebäude die Zerstörungen und wurde in den folgenden Jahrzehnten unterschiedlich genutzt. Lange Zeit befand sich hier ein Geschäft der Elektronikkette Gravis.

Rückkehr zur gastronomischen Tradition

Nach rund 70 Jahren ohne gastronomische Nutzung kehrt das Gebäude im Tal 38 zu seinen Wurzeln zurück. Nach zweijähriger Umbauzeit eröffnete Anfang Februar 2025 das Wirtshaus Haxnbauer im denkmalgeschützten Eckhaus. Zuvor war die Gaststätte in der Sparkassenstraße ansässig gewesen.

Die Betreiber betonen, dass sie sich der historischen Bedeutung des Ortes bewusst sind und setzen ein klares Zeichen gegen rechtsextreme Tendenzen: Die AfD ist in ihrem Lokal unerwünscht.

Verwendete Quellen
  • Recherche der Redaktion
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