Wegen Volksverhetzung angeklagt Mann stört Verhandlung mit "miau, miau"-Rufen

Ein kanadischer Mann stand wegen des Verdachts auf Volksverhetzung vor Gericht. Doch dort gingen die Beleidigungen weiter – nicht nur gegen eine Zeugin.
Ein 41-jähriger Mann aus Kanada wurde am internationalen Holocaust-Gedenktag in München wegen Volksverhetzung zu drei Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt. Zuerst berichtete "bild.de". Der Biomedizin-Ingenieur soll während einer Pro-Palästina-Demonstration auf dem Marienplatz vor einer Woche eine jüdische Gegendemonstrantin beleidigt haben.
Dabei soll er die Worte "Hitler should have finished you off. Now we'll finish you off" gesagt haben. Übersetzt bedeutet das: "Hitler hätte euch töten sollen. Jetzt werden wir euch töten." Daraufhin habe ihn die Polizei noch am Marienplatz festgenommen, wie die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) berichtet.
Angeklagter spricht von "Micky-Mouse-Show"
Der Prozess am Montag sei daraufhin turbulent verlaufen. Der Angeklagte habe die Staatsanwältin mehrfach unterbrochen und von einer "Micky-Mouse-Show" gesprochen. Zudem habe er sie während ihres Plädoyers beleidigt und mit "miau, miau"-Lauten unterbrochen. Laut "bild.de" habe er Kuss-Bewegungen in Richtung der Zeugin gemacht und ihr zugezwinkert.
Die Staatsanwältin habe schließlich fünf Monate Haft ohne Bewährung gefordert. Den Angeklagten habe sie als "aggressiv und respektlos" bezeichnet. Richter Max Boxleitner sei der Forderung nur in Teilen nachgekommen und habe schließlich eine dreimonatige Freiheitsstrafe gegen den 41-Jährigen verhängt. Dieser sei daraufhin erneut ausgerastet und habe gerufen: "Mir ist scheißegal, was sie sagt. Ich will eine Zigarette und zurück in den Knast."
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