Auseinandersetzung mit Polizei Reizgas und Verletzte: Chaos nach "Löwen"-Spiel in Essen
Die Fahrt nach Essen endet für etliche Fans der Münchner "Löwen" schmerzhaft. Nach dem Auswärtssieg kommt es am Bahnhof zu einer Auseinandersetzung mit der Polizei.
Bei einer Auseinandersetzung zwischen der Bundespolizei und Fans von 1860 München am Hauptbahnhof in Essen sind am Sonntag 33 Menschen verletzt worden. Nach Polizeiangaben hatten drei Anhänger des Fußball-Drittligisten bei der Abreise nach dem Auswärtsspiel gegen Rot-Weiss Essen gewaltsam versucht, eine Absperrung am Bahnsteig zu durchbrechen.
Als die Beamten dies verhindern wollten, sei ein Großteil der rund 230 Personen umfassenden Gruppe auf die Polizisten losgegangen. Unter anderem sollen die TSV-Fans die Polizisten mit Bier überschüttet und mit Dosen und Flaschen attackiert haben. Dabei sei eine Beamtin am Helm getroffen worden. Zudem seien die Bundespolizisten mit Schlägen und Tritten angegriffen worden, woraufhin diese Reizstoffsprühgeräte sowie Schlagstöcke einsetzten.
Polizei setzt Pfefferspray und Schlagstöcke ein
Nach der Abfahrt des ICEs in Richtung München klagten mehrere Fans über Augenreizungen und Hautverletzungen. Am nächsten Halt in Duisburg stiegen deshalb Sanitäter und Ärzte in den Zug, um die Verletzten zu versorgen. Insgesamt wurden 31 "Löwen"-Anhänger medizinisch behandelt, ehe der ICE seine Fahrt mit mehr als 90-minütiger Verspätung fortsetzen konnte. Auch zwei Polizisten seien bei dem Zwischenfall am Essener Hauptbahnhof leicht verletzt worden, hieß es.
Die Bundespolizei leitete nach eigenen Angaben ein Strafverfahren wegen Landfriedensbruch, tätlichen Angriffs und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte sowie gefährlicher Körperverletzung ein. Videoaufnahmen der Überwachungskameras wurden ausgewertet, die Identität der Tatverdächtigen ist weiterhin Gegenstand der Ermittlungen.
"Löwen"-Fans wehren sich gegen Vorwürfe der Polizei
In einem Beitrag auf Facebook meldete sich die "Löwen"-Fangruppe "Groundhoppers 1860" zu Wort und schilderte ihre Sicht der Vorfälle. Demnach sei es zu einer "völlig inakzeptablem Einkesselung der Polizei am Bahnsteig" gekommen. Ziel der Beamte sei es wohl gewesen, alle Münchner Anhänger in ein Zugabteil zu drängen, obwohl viele Fans Platzkarten über den gesamten Zug besessen hätten. Dies habe zu Unstimmigkeiten geführt, welche "in einem völlig unverhältnismäßigen, und absolut überzogenen Einsatz von Pfefferspray" geendet seien.
Die "Löwen" hatte am Sonntagnachmittag durch Tore von Thore Jacobsen, Julian Guttau und Fabian Schubert mit 3:0 an der Essener Hafenstraße gewonnen. Die aktive Fanszene der Münchner hatte das Ende Partie allerdings gar nicht im Stadion gesehen. Nachdem einem Anhänger der Zugang wegen eines Stickerpakets verweigert worden war, stellten die Ultras ihren Support ein und verließen geschlossen den Gästeblock.
- Pressemitteilung der Bundespolizeidirektion Sank Augustin vom 09.12.2024
- facebook.com: Beitrag von @Groundhoppers1860 vom 08.12.2024