Mildere Strafe Prozess um illegale Corona-Impfungen: Verfahren eingestellt
Zwei Ärzte und ein Apotheker haben während der Corona-Pandemie Impfstoff für italienische Hotelmitarbeiter besorgt. Warum sie nach dem Prozess günstiger davonkommen.
Der Fall hat während der Corona-Pandemie Schlagzeilen gemacht: In Zeiten knappen Impfstoffs organisierten zwei Ärzte, ein Apotheker und eine Hotel-Mitarbeiterin in München und Italien Impfaktionen für Beschäftigte eines italienischen Hotels. Jetzt ist der Fall aus dem Jahr 2021 vor dem Amtsgericht München verhandelt worden – und alle Verfahren wurden gegen Geldauflagen vorläufig eingestellt.
Die beiden Mediziner und der Apotheker müssen demnach nun jeweils 10.000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen, die Hotelmanagerin 15.000 Euro.
Nach Einspruch gegen Strafbefehl: Geldauflage deutlich geringer
Damit kommen die Angeklagten deutlich günstiger davon als in dem verhängten Strafbefehl, gegen den sie Einspruch eingelegt hatten. Die verhängten Geldstrafen lagen in den bereits im Dezember 2022 verhängten Strafbefehlen zwischen 25.000 und 60.000 Euro. Weil die Angeklagten Einspruch dagegen eingelegt hatten, kam es überhaupt zum Prozess um den Vorwurf der Unterschlagung des Corona-Impfstoffs.
Nach Auffassung der Nürnberger Generalstaatsanwaltschaft waren die italienischen Hotel-Beschäftigten in Deutschland nicht impfberechtigt und hatten deshalb keinen Anspruch auf eine Impfung. Sie hatte in dem Fall ermittelt, weil die Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen dort angesiedelt ist. Die Verteidigung sah kein strafbares Verhalten.
- Nachrichtenagentur dpa